Über 20'000 ausländische Freiwillige wollen im Ukraine-Krieg militärische Unterstützung bieten. Doch oft erhalten sie die notwendige Ausrüstung nicht.
Ukraine-Krieg
Über 20'000 ausländische Kämpfer sollen im Ukraine-Krieg im Einsatz sein. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine wird im Krieg von über 20'000 ausländischen Staatsbürgern unterstützt.
  • Zum Teil sollen die freiwilligen Kämpfer aber nicht die notwendige Ausrüstung erhalten.
  • Statt des Aufbaus einer Fremdenlegion haben viele die Ukraine bereits wieder verlassen.

Nebst Millionen von Ukrainern, die ihr Land vor den russischen Angriffen verteidigen, helfen auch zahlreiche ausländische Staatsbürger mit: Mehr als 20'000 Freiwillige sollen sich bisher als Kämpfer im Ukraine-Krieg gemeldet haben.

Damit folgen die freiwilligen Kämpfer dem Appell des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj. Ende Februar hatte Selenskyj dazu aufgerufen, sich dem Widerstand gegen die russische Invasion anzuschliessen. Dabei erklärte er, das ukrainische Militär sei dabei, eine Fremdenlegion aufzustellen.

Ukraine-Krieg: Ausländische Kämpfer erhalten keine Waffen

Doch es läuft nicht so wie gedacht: Nebst der Tatsache, dass viele der Freiwilligen keine vorherige militärische Ausbildung haben, kommt es anscheinend immer wieder zu Verzögerungen.

Panzer Soldaten Ukraine Krieg
Soldaten erhalten im Ukraine-Krieg Unterstützung von Freiwilligen aus dem Ausland. - Keystone

Zumindest berichtet die «Washington Post», dass oft Tage vergehen würden, bis die nötigen Papiere von den ukrainischen Behörden überprüft werden. «Es gibt eine grosse Bürokratie, selbst jetzt im Krieg. Für mich wirkt das alles sehr amateurhaft», wird ein Freiwilliger zitiert.

Viele beklagen sich, dass sie nicht schnell genug ausgerüstet werden und Ausbildung erhalten: «Ich bin seit 15 Tagen hier und habe keine kugelsichere Weste, keinen Helm und keine Waffe erhalten», sagt ein US-Amerikaner.

Viele kehren bereits wieder zurück

Die fehlende Ausrüstung führe dazu, dass viele ausländische Kämpfer gar nie an der Front landen: «Sie erwarten von mir, dass ich den Stützpunkt bewache, ohne bewaffnet zu sein. Das macht absolut keinen Sinn», ärgert sich der 24-jährige Amerikaner.

Mittlerweile habe die Moral der ausländischen Legion im Ukraine-Krieg ohnehin stark gelitten. Als Russland letzte Woche einen Truppenübungsplatz attackierte, sollen laut russischen Angaben bis zu 180 ausländische Söldner getötet worden sein.

Ukraine Krieg
Bei einem russischen Angriff sollen bis zu 180 ausländische Kämpfer getötet worden sein. - Keystone

«Ich werde nicht herumstehen und mich von einer Rakete treffen lassen, ohne Waffen oder sonst etwas. Wenn ich sterben muss, dann gehe ich lieber bewaffnet an die Front und tue das», sagt der 24-Jährige.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Seit dem russischen Angriff auf die ausländischen Kämpfer hätten zahlreiche Freiwillige die Ukraine wieder verlassen. Es seien «falsche Versprechungen» gemacht worden, lautet der Vorwurf der Ausländer.

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