Ukraine-Krieg: Bürgerwehr lebt seit Kriegsbeginn im Wald
Im Ukraine-Krieg spielen Bürgerwehren beim Grenzschutz eine wichtige Rolle, besonders im Norden. Einige davon leben seit Kriegsbeginn rund um die Uhr im Wald.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Ukraine wächst die Angst vor einem russischen Überfall von Belarus.
- An der Sicherung der 1000 Kilometer langen Grenze sind viele Bürgerwehren beteiligt.
- Einige von ihnen harren schon seit Monaten im Wald aus, ohne heimzukehren.
Im Ukraine-Krieg wächst die Angst vor einem russischen Überfall aus dem Norden. Ab nächster Woche halten Putins Soldaten wieder auf belarussischem Land Übungen ab. Nach ihren letzten gemeinsamen Manövern im Februar 2022 kehrten die russischen Truppen nicht heim: Stattdessen überfielen sie vier Tage später die Ukraine.
Doch im Grenzgebiet zu Belarus denkt niemand ans Flüchten, wie ein Beitrag von SRF zeigt. Stattdessen hält eine Bürgerwehr eisern die Stellung. Sie lebt seit Rückeroberung des Grenzgebiets rund um die Uhr in einer Hütte im Wald.
Bürgerwehr lebt seit Frühling im Wald
Die Bürgerwehr besteht fast ausschliesslich aus Einwohnern der umliegenden Dörfer. «Wie unsere Grossväter wurden wir gezwungen, uns wegen des Angriffs eines Feindes in den Wäldern zu verstecken», sagt Oleksander.
Er und seine Mitstreiter haben Gräben ausgehoben und Holzhütten gebaut. Strom liefert ein Generator. Nicht einmal zum orthodoxen Weihnachtsfest kehrten die Männer und Frauen heim. Stattdessen gab es eine kleine Feier im Lager.
Ukraine-Krieg: Kommt Putin von Norden?
Bereits seit kurz vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurden Bürgerwehren offiziell in die Streitkräfte von Kiew aufgenommen. Besonders im Norden werden viele von ihnen zur Grenzsicherung eingesetzt, weil sie das unwegsame Gelände gut kennen. Von den rund 1000 Kilometern Grenze zwischen Belarus und der Ukraine bestehen 90 Prozent aus dichten Wäldern und Sümpfen.
Die Bürgerwehren haben zudem seit Kriegsbeginn zahlreiche Schützengräben ausgegraben und das Gelände vermint. «Wer nicht genau weiss wie, findet hier keinen begehbaren Weg», ist sich Mitglied Sergeij sicher.