Die Zahl der im Vorort Butscha gefundenen toten Zivilisten steigt auf 403. Sie wurden während der russischen Besetzung im Ukraine-Krieg ermordet.
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Ein Massengrab in Butscha. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der in Butscha gefundenen tote Zivilisten ist auf 403 gestiegen.
  • Das teilte Bürgermeister Anatolij Fedorok am Dienstag den Medien mit.

Im Kiewer Vorort Butscha ist die Zahl der nach dem Abzug russischer Truppen gefundenen Leichen weiter gestiegen. «Wir haben 403 Tote, die bestialisch gefoltert, ermordet wurden», sagte Bürgermeister Anatolij Fedorok nach örtlichen Medienberichten am Dienstag.

Nach seinen Angaben begann an dem Tag die Exhumierung von Leichen eines zweiten Massengrabes mit 56 Toten. Mindestens 16 Menschen würden wegen dem Ukraine-Krieg noch vermisst. Das Oberhaupt der Kleinstadt mit ehemals rund 36'000 Einwohnern erwartet demnach noch weitere Leichenfunde.

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In Butscha bietet sich ein schreckliches Bild. - dpa

Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge haben französische Experten von Gendarmerie und des medizinischen Dienstes der französischen Armee ihre Arbeit aufgenommen.

«Die gesammelten Beweise werden in den nationalen Ermittlungen genutzt und ebenfalls an den Internationalen Strafgerichtshof übergeben», sagte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa. Mit einem mobilen Labor zur DNA-Analyse sollen die Experten 15 Tage in dem Ort bleiben.

Ukraine-Krieg: Vorwürfe von Kriegsverbrechen an Russland

Butscha liegt etwa zwölf Kilometer vom Stadtrand der Hauptstadt Kiew entfernt. Nach dem Abzug der russischen Truppen Ende März waren auf den Strassen der Kleinstadt Dutzende teils gefesselte Leichen gefunden worden. Russland weist die Vorwürfe zu den Kriegsverbrechen kategorisch zurück, legt jedoch keine Belege zur eigenen Entlastung vor.

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