Überfülltes Boot im Mittelmeer verunglückt – zwei Kinder tot
Beim Kentern eines Migrantenboots im zentralen Mittelmeer sind zwei Kinder gestorben, eine Person wird vermisst. 96 Menschen konnten gerettet werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Lybien und Tunesien kentert am Dienstag ein überfülltes Boot.
- Dabei kommen zwei Kinder ums Leben, 96 Menschen werden gerettet.
Beim Kentern eines überfüllten Bootes mit 99 Migranten an Bord sind im zentralen Mittelmeer zwei Kinder ums Leben gekommen. Wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex weiter mitteilte, wird ein Mensch vermisst. 96 weitere seien gerettet worden.
Das Unglück ereignete sich am Dienstag in internationalen Gewässern zwischen Libyen und Tunesien. Frontex zufolge wurde ein Aufklärungsflugzeug der Agentur zunächst beauftragt, ein Boot aufzuspüren, das zuvor von einer Nichtregierungsorganisation gemeldet worden war.
Kritik an verzögertem Rettungseinsatz
Nachdem das Flugzeug das Boot entdeckt hatte, seien Notrufe abgesetzt und ein Rettungseinsatz eingeleitet worden. Während der Bergungsaktion durch ein Frachtschiff sei das Boot gekentert, hiess es weiter. Frontex habe daraufhin ein Rettungsfloss aus der Luft abgeworfen.
Nach Angaben der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch hatte ihr Aufklärungsflugzeug «Seabird 2» das überfüllte Boot bereits einen Tag zuvor entdeckt. Trotz mehrfacher Notrufe sei zunächst keine Rettung eingeleitet worden. Überlebende hätten berichtet, vier Tage auf See gewesen zu sein.
Die zentrale Mittelmeerroute von Libyen oder Tunesien nach Italien oder Malta gilt als extrem gefährlich. Immer wieder kommt es zu tödlichen Bootsunglücken.