Türkei schiebt Familie nach Deutschland ab
Die Türkei schiebt eine siebenköpfige Familie nach Deutschland ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Haftbefehle wegen islamistischer Umtriebe liegen gegen die Familienmitglieder nicht vor.
Sie gehörte früher dem salafistischen Milieu in Hildesheim an.
Haftbefehle wegen islamistischer Umtriebe liegen gegen die Familienmitglieder nicht vor. Allerdings droht dem Vater womöglich wegen anderer krimineller Machenschaften Strafverfolgung. Aus Sicherheitskreisen heisst es weiter, Familie B. werde nach Berlin ausgeflogen. Ob sie sich in der Hauptstadt niederlässt oder ins niedersächsische Hildesheim zurückkehrt, ist nicht bekannt.
Die Familie stammt ursprünglich aus dem Irak. Bis auf den Vater haben alle Familienmitglieder die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie war Ende Januar von Deutschland in die Türkei gereist und nach zwei Monaten in der Stadt Samsun festgenommen worden. In türkischer Abschiebehaft wurde eines der Kinder geboren. Den Grund für die Inhaftierung haben die türkischen Behörden nicht mitgeteilt. Über einen möglichen Aufenthalt der Familie im ehemals von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliertem Gebiet im Irak oder Syrien ist nichts bekannt.
Die Türkei hatte die Abschiebung von mehreren deutschen mutmasslichen IS-Anhängern in dieser Woche angekündigt. Am Freitag werden in Deutschland zwei Ehefrauen von IS-Kämpfern erwartet, die aus dem IS-Gefangenenlager im syrischen Ain Issa geflohen waren.
Mittelfristig plant die Türkei auch die Abschiebung von zwei deutschen Konvertitinnen, die ebenfalls aus diesem Lager in Nordsyrien hatten fliehen können. Zuvor soll sichergestellt werden, dass die Kinder, die bei ihnen sind, tatsächlich ihre eigenen Kinder - und damit deutsche Staatsbürger - sind.