Der tschechische Präsident Milos Zeman hat mit seinem Veto gedroht, sollte sich das Parlament für die Einführung der Ehe für alle aussprechen.
Milos Zeman
Milos Zeman ist gesundheitlich angeschlagen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tschechiens Präsident Milos Zeman ist ein strikter Gegner der Ehe für alle.
  • Er droht dem Parlament jetzt mit einem Veto, sollte es Homosexuellen die Heirat erlauben.
  • Zeman ist noch bis im März 2023 Präsident.

«Eine Familie besteht aus Mann und Frau - und Punkt», sagte der 77-Jährige nach einem Treffen mit seiner neuen ungarischen Kollegin Katalin Novak am Dienstag in Prag. «Noch ist mir nicht aufgefallen, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder gebären könnten», führte Zeman weiter aus. Schliesslich argumentierte er damit, dass das tschechische Wort für Ehe («manzelstvi») das Wort für Ehemann («manzel») beinhalte.

Parlament bespricht Vorstoss

Mehrere Abgeordnete verschiedener Regierungs- und Oppositionsparteien haben im Parlament einen gemeinsamen Vorstoss für die Ehe für alle eingebracht.

Er sieht gleiche Rechte und Pflichten wie bei heterosexuellen Ehepaaren vor. «Im 21. Jahrhundert ist kein Platz dafür, dass wir zwei Klassen von Bürgern haben», schrieb Innenminister Vit Rakusan bei Twitter.

Derzeit besteht in Tschechien nur die Möglichkeit zur registrierten Partnerschaft. Ein etwaiges Veto des Präsidenten könnte mit einer absoluten Mehrheit aller - nicht nur der anwesenden - Abgeordneten überstimmt werden. Zemans zweite und damit letzte Amtszeit als Staatsoberhaupt endet im März 2023.

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