Tschechien schickt Polizisten an Ungarns Südgrenze
Tschechien schickt ein Kontingent aus 50 Polizisten an Ungarns Südgrenze zu Serbien. «Wir sind solidarisch und helfen an der EU-Aussengrenze», sagte Innenminister Jan Hamacek am Montag nach einer Kabinettssitzung in Prag. Man komme damit einer Bitte des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban nach. Die Kosten des zunächst zweimonatigen Einsatzes würden auf umgerechnet knapp zwei Millionen Euro geschätzt. Erst vor wenigen Tagen hatte der tschechische Regierungschef Andrej Babis das ungarische Grenzdorf Rözske besucht. In einer Rede in Budapest warnte er anschliessend vor «massenhafter und unkontrollierter Migration nach Europa».

Das Wichtigste in Kürze
- Tschechien steht kurz vor einer Parlamentswahl.
Nach einer aktuellen Umfrage der Meinungsforschungsagentur Kantar könnte Babis mit seiner populistischen Partei ANO auf 24,5 Prozent der Stimmen kommen. Auf dem zweiten und dritten Platz würden die konservative Gruppierung Spolu mit 23 Prozent und das Bündnis aus Piraten- und Bürgermeisterpartei mit 20,5 Prozent landen. Die zweitägige Wahl zum Abgeordnetenhaus in Prag beginnt am 8. Oktober. Für die Umfrage wurden vom 13. bis 22. September 1200 Menschen befragt.