Tschechien investiert: Atomkraft feiert europäisches Comeback

Tschechien beschleunigt den Ausbau von Atomkraft mit Milliarden-Projekten, als Antwort auf die Kohlekrise. Europas Energiepolitik setzt wieder auf Kernenergie.

Atomkraft
Tschechien beschleunigt den Atomkraftausbau mit Milliarden-Projekten. (Symbolbild) - AFP

Die tschechische Regierung hat einen historischen Vertrag über den Bau von zwei neuen Atomreaktoren unterzeichnet. Es handelt sich um die grösste Investition in der Geschichte des Landes mit über 16 Milliarden Euro, berichtet das Industrieministerium.

Mit dem Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany sollen bis 2038 zwölf Milliarden Kronen bereitgestellt werden. Ein Aktionsplan unterstützt dabei betroffene Regionen sozial und wirtschaftlich, meldet «tschechien.news».

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Das Ziel lautet, die Eigenversorgung zu stärken und den Kohleausstieg bis 2033 zu schaffen.

Die Regierung plant, den Atomstromanteil von 40 auf 50 Prozent zu erhöhen. Während erneuerbare Energien nur bei rund 15 Prozent liegen, wie die «Tagesschau» berichtet.

Europäische Renaissance und internationale Strategien

Die Internationale Energieagentur sieht ein europaweites Comeback der Atomkraft. Laut IEA wird 2025 ein Rekordniveau erreicht, weltweit entstehen neue Kapazitäten in über 40 Ländern, meldet die «Tagesschau».

Anders als Deutschland setzt Tschechien weiter auf Atomkraft - und will bis 2040 den Anteil der Atomenergie am Strommix erhöhen.
Tschechien setzt weiter auf Atomkraft und will den Anteil der Atomenergie am Strommix erhöhen. (Symbolbild) - Armin Weigel/dpa

Länder wie Frankreich, Polen, Rumänien und Bulgarien erweitern ebenfalls ihre Atomkraftwerke. Die EU-Mitgliedstaaten debattieren zudem verstärkte Sicherheit und Finanzierung für neue Reaktoren, berichtet «nuclear-free.com».

Experten warnen jedoch vor Verzögerungen. Kosten und Bauzeiten von neuen EPR-Reaktoren könnten die Fertigstellung bis 2038 verschieben, betont «nuclear-free.com» weiter.

Atomkraft: Kohleausstieg und neue Energiewende

In Tschechien sollen alle Kohlekraftwerke bis spätestens 2033 abgeschaltet werden. Die steigenden Preise für Emissionszertifikate und EU-Vorgaben drängen zur schnellen Energiewende, so «landesecho.cz».

Bis 2050 sieht das Konzept zehn neue Atomanlagen vor. Die Standorte entstehen oft dort, wo alte Kohlekraftwerke vom Netz gehen, erklärt das Industrieministerium laut.

Der Ausbau der Atomkraft ist zentraler Teil der europäischen Energie- und Klimastrategie. Die Debatte bleibt lebhaft, Sicherheit und Finanzierung gelten laut ARD Prag als grösste Herausforderungen.

Kommentare

User #1458 (nicht angemeldet)

Die reichen SVP'ler wollen einfach kein Geld geben für AKW's. Aber auf dem Ofenbänkli sitzen und sich den Hintern wärmen lassen gefällt denen ganz gut.

User #2802 (nicht angemeldet)

Grüne und SP lehnen das ab und setzen lieber auf teuren Strom für die arbeitende Bevölkerung

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