Italienische Behörden beschlagnahmen das Rettungsschiff «Mare Jonio» kurz nach seiner Ankunft im Hafen der Insel Lampedusa (I) – dies trotz einer Genehmigung.
Schiff Mare Jonio
Das Schiff «Mare Jonio» dockt mit 49 Migranten an Bord im Hafen der Insel Lampedusa (I) an, anschliessend wurde es beschlagnahmt. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italien beschlagnahmt das Rettungsschiff «Mare Jonio».
  • Noch am Montag erhielt das Schiff die Erlaubnis auf Lampedusa (I) anzulegen.

Italienische Behörden haben das Rettungsschiff «Mare Jonio» kurz nach seiner Ankunft im Hafen der Insel Lampedusa (I) beschlagnahmt. Das teilte die italienische Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans heute Dienstag mit.

Sie bezeichnete den Schritt als «paradox», denn erst am Montag habe das Schiff mit 31 Flüchtlingen an Bord nach tagelanger Blockade die Erlaubnis erhalten, auf Lampedusa anzulegen.

mare jonio
Migranten verlassen die «Mare Jonio». - EPA

Die Beschlagnahmung des Schiffes sei «die letzte Rache derer, die es nicht ertragen können, dass sich Menschlichkeit durchsetzen sollte», schrieb Mediterranea Saving Humans auf Twitter.

Besatzung soll gegen Einwanderungsgesetze verstossen haben

Der Besatzung der «Mare Jonio» wird demnach vorgeworfen, gegen die umstrittenen Einwanderungsgesetze von Noch-Innenminister Matteo Salvini verstossen zu haben. Damit kann die italienische Regierung NGO-Schiffen die Einfahrt in italienische Häfen verweigern und bei Verstössen Strafgelder von bis zu einer Million Euro erheben.

Wie die italienische Hilfsorganisation mitteilte, durfte die «Mare Jonio» am Montag allerdings aus medizinischen Gründen auf Lampedusa anlegen.

Auch deutsches Schiff beschlagnahmt

Auch das deutsche Schiff «Eleonore» war am Montag beschlagnahmt worden, nachdem es trotz eines Verbots der italienischen Regierung mit 104 Menschen an Bord nach Sizilien gesteuert war.

Rettungsschiff Eleonore
Migranten verlassen das Rettungsschiff «Eleonore» im Hafen von Pozzallo (I). - dpa

Das Rettungsschiff «Ocean Viking», das im August zwei Wochen in internationalen Gewässern zwischen Malta und Italien ausgeharrt hatte, ist seit Montagabend wieder im Einsatz, um vor Libyen Flüchtlinge aufzunehmen.

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