Ein Migrant ist im britischen Aufnahmelager Manston gestorben. Die Todesursache ist unklar, eine ansteckende Krankheit ist derzeit auszuschliessen.
Manston Einwanderungszentrum
Migranten im Duschblock des Einwanderungszentrums Manston, einer Kurzzeiteinrichtung in Manston, Kent, Grossbritannien, 01. November 2022. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im britischen Aufnahmelager Manston starb am Samstag ein Migrant.
  • Der Verstorbene kam am 12. November mit einem Boot über den Ärmelkanal.
  • Ersten Erkenntnissen zufolge führte nicht eine ansteckende Krankheit zum Tod.

Der Tod eines Migranten in dem Aufnahmelager Manston hat in Grossbritannien Betroffenheit ausgelöst. Nichtregierungsorganisationen forderten am Sonntag eine Aufarbeitung des Falls. Der Mann war am Samstag gestorben, nachdem ihm nach Angaben des Innenministeriums unwohl gewesen sei. Er kam den Angaben nach am 12. November mit einem kleinen Boot über den Ärmelkanal.

Der Chef der Flüchtlingsorganisation Refugee Council, Enver Solomon, mahnte eine «gründliche und schnelle Untersuchung» an. Die innenpolitische Expertin der wichtigsten Oppositionspartei Labour, Yvette Cooper, forderte eine «vollständige Untersuchung».

Die Zustände in dem Lager Manston in Südostengland waren in der Vergangenheit scharf kritisiert worden. Ausgelegt für 1600 Menschen waren dort zeitweise bis zu 4000 Migrantinnen und Migranten untergebracht. Zuletzt gab es mehrere Diphtherie-Fälle.

Keine ansteckende Krankheit

Das britische Innenministerium betonte, es gebe «zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise darauf, dass der tragische Todesfall durch eine ansteckende Krankheit verursacht wurde». In einem Tweet erklärte das Ministerium: «Wir nehmen die Sicherheit der Menschen in unserer Obhut extrem ernst und sind zutiefst traurig über diesen Vorfall.» Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären.

Manston immigration centre
Ein Migrant im Aufnahmelager Manston. (Symbolbild) - keystone

Die Zahl der Migrantinnen und Migranten, die über den Ärmelkanal nach Grossbritannien gelangen, nimmt seit Jahren zu. Um die illegale Einwanderung zu reduzieren, setzt die britische Regierung unter anderem auf ein Abkommen mit Frankreich. Das sieht etwa vor, dass britische Beamte als Beobachter nach Frankreich entsendet werden.

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