Tönnies will Schlacht- und Zerlegefirma Lazar übernehmen
Nach dem Corona-Skandal blickt Tönnies nach vorne: Der deutsche Fleischhersteller will die Schlacht- und Zerlegefirma Lazar übernehmen.

Das Wichtigste in Kürze
- Tönnies machte zuletzt wegen eines Corona-Ausbruchs unter Mitarbeitenden Schlagzeilen.
- In der Folge stellten Behörden schärfere Regeln für die Fleischindustrie auf.
- Nun will der deutsche Schlachtbetrieb Lazar übernehmen.
Deutschlands grösster Schlachtbetrieb Tönnies will die Crailsheimer Firma Lazar übernehmen. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg mit etwa 200 Mitarbeitern hat nach Angaben eines Konzern-Sprechers bislang an verschiedenen Standorten im Auftrag für Tönnies Rinder geschlachtet und zerlegt.
Die Übernahme durch Tönnies steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Behörden. Das Bundeskartellamt hat eine sogenannte Fusionskontrolle angekündigt, nachdem Tönnies am 29. Juli den Übernahmewunsch angemeldet hatte.
Schärfere Gesetze als Grund für Übernahme
Hintergrund der Übernahme durch Tönnies: Das Bundeskabinett hatte Ende Juli schärfere Regeln für die Fleischindustrie auf den Weg gebracht.

Der Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht vor, dass in grösseren Betrieben der Branche ab dem 1. Januar 2021 im Kerngeschäft Schlachtung, Zerlegung und Fleischverarbeitung keine Werkvertragsarbeiter und ab 1. April 2021 auch keine Leiharbeiter mehr beschäftigt werden dürfen. Bei Verstössen drohen Bussgelder. Ausgenommen sind Fleischerhandwerksbetriebe mit maximal 49 Mitarbeitern.