Die Tochter des britischen Verteidigungsministers hat ein Seminar an ihrer Uni wegen mutmasslicher antisemitischer und antiisraelischer Parolen abgebrochen.
Grant Shapps
Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps. - keystone

Die Tochter des jüdischen britischen Verteidigungsministers Grant Shapps hat nach eigener Aussage wegen mutmasslicher antisemitischer und antiisraelischer Parolen ein Seminar an ihrer Universität abgebrochen. Sie habe sich in dem Modul, das sich um Israel und Palästina drehte, nicht mehr wohl gefühlt, sagte Tabytha Shapps der Zeitung «Telegraph» am Sonntag.

Kommilitonen an der Hochschule im nordenglischen Leeds hätten «über die israelische Apartheid und Israels Agenda als Völkermordstaat» gesprochen. Als einzige Jüdin im Kurs habe sie über die Ungerechtigkeit des Massakers an 1200 Israelis nachgedacht.

Sie fühle sich zudem von antiisraelischen Demonstrationen an ihrer Universität eingeschüchtert, sagte Shapps. Eine Kundgebung sei mit antisemitischen Slogans eskaliert. Die Studentin betonte, sie erkenne das Demonstrationsrecht und die Meinungsfreiheit an. Aber sie sehe nicht, wie jüdische Studierende sich sicher fühlen könnten auf dem Campus, wenn sie mit Antisemitismus konfrontiert würden.

Shapps warf der Universität vor, keinen klaren Standpunkt für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden zu vertreten. Die Hochschule versicherte, sie trete für Meinungsfreiheit ein, aber toleriere weder Antisemitismus noch Islamophobie. «Wir unterstützen weder Ansichten noch Taten, die andere sich unsicher oder unwillkommen auf dem Campus fühlen lassen.»

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