In einer Clan-Villa in Berlin wurden Fotos eines jungen Tigers aufgenommen. Dies löste einen Einsatz der Polizei aus.
Ein 14 Wochen altes Tigerbaby spielt in einem Gehege. (Archivbild)
Ein 14 Wochen altes Tigerbaby spielt in einem Gehege. (Archivbild) - Thomas Frey/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aufnahmen eines Tigers aus einer Clan-Villa in Berlin lösten einen Polizeieinsatz aus.
  • Das Jungtier stammt aus dem Circus Berolina, welcher dieses für eine Feier verliehen hat.
  • Laut der Polizei habe eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestanden.

Fotos in sozialen Netzwerken zeigen einen Tiger in einer Villa in Berlin. Jedoch ist die private Haltung gefährlicher Tieren wildlebender Arten verboten. In Neukölln besteht nun Klärungsbedarf.

Ein junger Tiger in der Villa eines bekannten Clans in Berlin-Neukölln hat einen Polizeieinsatz und Ordnungsamts-Ermittlungen ausgelöst. Es müsse geklärt werden, wo das Tier herstammt und ob Verstösse gegen das Tierschutzgesetz vorlägen. Dies sagte eine Sprecherin des Bezirks Neukölln.

Tiger nur für Feier ausgeliehen

Unterdessen hiess es vom Circus Berolina aus dem brandenburgischen Schönefeld, er habe ein Tigerbaby für einen Feier-Auftritt verliehen. «Es geht ihm gut», sagte eine Sprecherin der Zirkusfamilie.

Nach der Berliner Verordnung zur Haltung von «gefährlichen Tieren wildlebender Arten» dürfe ein Tiger privat nicht gehalten werden. Dies sagte die Behördensprecherin. Vor diesem Hintergrund sei es zur Durchsuchung mit Unterstützung der Polizei am Dienstagabend in der Villa gekommen. Auslöser waren den Angaben zufolge Fotos in sozialen Medien, auf denen ein Tiger in der Villa zu sehen war.

Gefahr für öffentliche Sicherheit

Es habe Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestanden, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Tier vom Grundstück entkommt. Dies hiess es vom Bezirk. Zudem habe die Gefahr illegalen Tierhandels bestanden. Zum Zeitpunkt des Einsatzes war der Tiger allerdings nicht mehr in der Villa.

Das sieben Monate alte Tigermädchen sei für etwa 10 bis 15 Minuten dort gewesen, hiess es von Circus Berolina. «Wir haben nichts Falsches gemacht», sagte die Sprecherin. Drei Pfleger hätten das Tier begleitet.

Der Zirkus wusste nach eigenen Angaben nicht, dass es sich dabei um eine Feier eines bekannten arabischstämmigen Clans handelte. «Wir werden gebucht und dann fahren wir dahin», sagte die Sprecherin.

Villa Clan
Einsatzfahrzeuge in Berlin: Das Tigerbaby befand sich in der Villa des bekannten arabischstämmigen Clans in Berlin-Neukölln. (Symbolbild) - Paul Zinken/dpa

Mehrere Medien hatten berichtet, dass in der Clan-Villa eine Hochzeit gefeiert wurde. Um die Villa gibt es seit langem Streit. Das Gebäude und das Grundstück gehören zu 77 Immobilien, die die Staatsanwaltschaft 2018 beschlagnahmt hatte. Diese wurden nach Überzeugung der Behörde nicht mit legalem Geld gekauft.

Im Fall der Villa ist inzwischen rechtskräftig entschieden, dass das Land Berlin Eigentümer ist. Der Bezirk Neukölln hatte der Familie gekündigt und 2021 eine Frist zum Auszug gesetzt. Da der Clan die Villa nicht räumte, zog der Bezirk vor Gericht.

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