THW-Helfer in Flutgebieten angeblich mit Müll beworfen
Die von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Gebiete sind dringend auf Hilfe angewiesen. Doch nicht immer wird diese Hilfe mit offenen Armen empfangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ehrenamtliche Helfer werden in den Flutgebieten beschimpft und mit Müll beworfen.
- Hinter den Angriffen stünden Querdenker und Prepper, erklärt die THW-Vize-Präsidentin.
- Die Polizei selbst kann solche Vorfälle bisher «in keiner Weise» bestätigen.
Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerks (THW) sind bei ihrem Einsatz in westdeutschen Flutgebieten mitunter unfreundlich empfangen worden.
«Das geht dann soweit, dass unsere Helferinnen und Helfer beschimpft werden», sagte die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, im RTL/ntv-«Frühstart». «Wenn sie mit Einsatzfahrzeugen unterwegs sind, werden sie mit Müll beschmissen», fügte Lackner hinzu.
Querdenker und Prepper hinter den Angriffen
Hinter den Angriffen seien vor allem Querdenker oder Menschen aus der Prepper-Szene, die sich als Betroffene der Flutkatastrophe ausgäben, sowie einige frustrierte Flutopfer.

Teils seien die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit auch von Menschen gefilmt worden, die sich nicht als Pressevertreter erkenntlich gemacht hätten, sagte Lackner.
Es seien noch keine Einsätze wegen der Vorfälle abgebrochen worden, doch die Situation sei für die ehrenamtlichen Helfer psychisch belastend. «Ich bin unseren Einsatzkräften unendlich dankbar, dass sie recht unerschrocken weitermachen», so Lackner.
(1/2) Wir selbst haben erst aus den Medien von diesem angeblichen Vorfall erfahren und dies sofort beim THW und unseren Polizeikräften überprüft. Derzeit können wir die Schilderungen in keiner Weise bestätigen. Sollte https://t.co/F2EjWz2GiB
— Polizei Koblenz (@Polizei_KO) July 24, 2021
Die Polizei Koblenz teilte auf Twitter am Samstagmittag mit: «Derzeit können wir die Schilderungen in keiner Weise bestätigen.» Man habe diese angeblichen Vorfälle sofort überprüft, aber bisher sei ihnen kein solcher Vorfall bekannt.
«Sollte die Polizei von einem solchen Vorfall Kenntnis erhalten, werden wir sofort und mit aller Entschiedenheit dagegen vorgehen.»