Die neue britische Gesundheitsministerin raucht und ist übergewichtig – und erntet dafür Spott. Doch auch inhaltlich wird Therese Coffey stark kritisiert.
Therese Coffey
Therese Coffey verlässt die No. 10 Downing Street. Sie ist die neue britische Vize-Premierministerin und Gesundheitsministerin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Briten-Gesundheitsministerin Therese Coffey wird wegen ihres Übergewichts verspottet.
  • Sie selbst wisse aber, dass sie «kein Vorbild» sei.
  • Wegen ihrer Einstellung zur Ehe für alle und zu Abtreibungen wird sie auch kritisiert.

Seit Dienstag regiert Liz Truss als neue Premierministerin Grossbritannien. Neben ihr gab es noch andere Änderungen in der Regierung, seit Boris Johnson abtreten musste. So ist Therese Coffey neu Gesundheitsministerin und Vize-Premierministerin. Vor allem in ihrer Ernennung ins erstere Amt gibt es laute Kritik – wegen ihres Aussehens.

Dessen war sich Coffey aber bewusst: In einem Interview mit «LBC» sagte sie: «Ich bin vielleicht kein Vorbild, ich werde vermutlich alle möglichen Kommentare zu hören bekommen.» Grund dafür sind ihr Gewicht und ihr Rauchverhalten.

Therese Coffey
Für dieses Bild wird Therese Coffey verspottet. - Twitter

Auf Twitter machten schnell ältere Fotos von der engen Vertrauten von Liz Truss die Runde. Darauf ist sie angetrunken, mit Champagner in der Hand und Zigarre rauchend zu sehen. Auch ihr Übergewicht wird häufig kritisiert. Ob dies die neue Gesundheitsministerin oder eine Gesundheits-Warnung sei, spottet ein Twitter-User.

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Politiker aller Gesinnungen nehmen die 50-Jährige aber in Schutz vor den Beleidigungen wegen des Gewichts und des Lebenswandels. Dafür kritisieren sie die politischen Inhalte von Therese Coffey: Denn die gläubige Katholikin ist streng konservativ und eine Abtreibungsgegnerin. Erst kürzlich stimmte sie dagegen, Abtreibungspillen für den Gebrauch im eigenen Haus zuzulassen. Zudem sprach sie sich 2013 im nordirischen Parlament gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus.

Den Fokus will Therese Coffey auf den öffentlichen Gesundheitsdienst NHS legen. Dieser ist seit langem am Anschlag. Oftmals müssen Patienten eine Stunde warten auf die Ambulanz warten, rund 6,7 Millionen Menschen warten auf Routine-Operationen. Deren Lage will Coffey nun verbessern.

Einige Sympathien dürfte die in London als «Arbeitstier» bekannte Ministerin mit dem Interview gewonnen haben. Denn während sie live auf Sendung war, ging ihr Alarm los. Dieser ist der Song «Still D.R.E» des US-amerikanischen Rappers Dr. Dre.

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