Hans Hollmann gilt als prägender Theaterregisseur im deutschsprachigen Raum. Mitte der 70er Jahre war er Direktor der Theater Basel. Jetzt ist er gestorben.
Hans Hollmann
Hans Hollmann am Dienstag, 15. Jänner 2008, im Theater in der Josefstadt in Wien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hans Hollmann ist im Alter von 89 Jahren verstorben.
  • Er galt als prägender Theaterregisseur im deutschsprachigen Raum.
  • Der gebürtige Österreicher lebte zuletzt in Basel mit seiner Ehefrau Reinhild Solf.

Der Name Hans Hollmann ruft in der Theaterwelt sofort Erinnerungen an das Jahr 1974 hervor: Damals hatte er «Die letzten Tage der Menschheit» von Karl Kreis inszeniert und im Foyer des Theaters Basel aufgeführt. Dies war «sicher ein Höhepunkt meiner Arbeit», wie er einmal selbst sagte. Damit war er im deutschsprachigen Raum aufgestiegen zu einem der prägenden Theaterregisseure seiner Zeit.

Der Österreicher hat an allen grossen Bühnen in Deutschland, der Schweiz und Österreich inszeniert. Vor allem für das zeitgenössische Theater hat er sich engagiert. Auf die Bühnen brachte er Autoren wie Berthold Brecht, Elias Canetti, Tankred Dorst, Elfriede Jelinek, Peter Handke oder Heiner Müller.

Hans Hollmann
Hans Hollmann ist mit 89 Jahren verstorben. - Keystone

Geboren wurde Hans Hollmann am im Februar 1933 als Sohn eines Musikpädagogen. In Graz studierte er Rechtswissenschaften. «Das war ein Brotstudium, für das ich immer dankbar war», erzählte Hollmann einmal im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA. «Denn es hat mich die Klarheit des Denkens gelehrt», wie er sagte.

Hans Hollmann war Direktor der Theater Basel

Nach seiner Promotion 1956 besuchte er das Wiener Max-Reinhardt-Seminar, an dem er die Fächer Schauspiel und Regie belegte. Von 1958 bis 1968 war er am Theater in der Josefstadt in Wien engagiert. Erste überregionale Bekanntheit als Regisseur erlangte er 1967 mit seiner Inszenierung von Ödön von Horvaths «Italienischer Nacht» am Staatstheater Stuttgart. «Mit Horvath habe ich Karriere gemacht», so Hollmann.

Von 1975 bis 1978 war Hollmann Direktor der Theater Basel. Ab 1977 wandte er sich verstärkt dem Musiktheater zu. In Basel zeichnete er unter anderem für Wagners «Rheingold» und «Die Walküre» verantwortlich. Zu seinen wichtigsten Opern-Arbeiten der 1990er Jahre zählt «Parzival» am Opernhaus Zürich.

Verheiratet mit Schauspielerin Reinhild Solf

1993 erhielt er einen Ruf als Professor für Theaterregie an die Hochschule für Darstellende Kunst in Frankfurt; bis 2003 leitete er als Dekan den Fachbereich Darstellende Kunst.

Das Resümee des Regisseurs zu seiner Karriere: «Es ist ein wunderbarer Beruf. In meinen nächsten Leben würde ich ihn jedes zweite Mal wieder wählen.» Hollmann war verheiratet mit der Schauspielerin Reinhild Solf und lebte in Basel.

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