Teruko Yokoi ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Seit 1962 lebte die Künstlerin, die für eine abstrakte eigenständige Kunstsprache stand, in Bern.
Teruko Yokoi
Die Künstlerin Teruko Yokoi in jungen Jahren. - Instagram / @sam_francis_foundation
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Künstlerin Teruko Yokoi ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
  • Sie stand für eine abstrakte eigenständige Kunstsprache.
  • Geprägt war sie von der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Teruko Yokoi war eine Künstlerin, die für eine abstrakte eigenständige Kunstsprache steht. Sie war geprägt von der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.

In Japan geboren, lebte sie seit 1962 in Bern. Bereits am 28. Oktober ist sie mit 96 Jahren gestorben, wie ihre Familie auf Hawaii in einer Todesanzeige mitteilte.

Abstrakte Werke in explodierenden Farben und Formen

Das Kunstmuseum Bern widmete dem Frühwerk der Künstlerin noch in diesem Jahr von Ende Januar bis Mitte Mai eine Ausstellung. Diese trug den Namen: «Teruko Yokoi. Tokyo-New York-Paris-Bern».

Die gezeigten Werke aus den Jahren von 1954 bis 1960 seien im Spannungsfeld von westlicher Abstraktion und japanischer Tradition entstanden. Dies schrieb das Kunstmuseum Bern zur Ausstellung. Die abstrakten Werke wirkten kalligrafisch und zeigten sich in explodierenden Farben und Formen.

Teruko Yokoi
Ein Werk von Teruko Yokoi, - Instagram / femmefame

Teruko Yokoi war die Tochter eines Kalligrafen; sie wurde 1924 in der japanischen Provinz Aichi geboren. Mit 25 Jahren fing sie bei dem Impressionisten Takanori Kinoshita an zu studieren. Erste Preise erhielt sie in Tokio. Mitte der 1950er Jahre schrieb sie sich an der California School of Fine Arts in San Francisco ein.

Von New York nach Paris nach Bern

Ihre figurativen Werke entwickelten sich zusehends erst zu kubistischer Zergliederung, dann zu träumerischen Abstraktionen. 1956 zog sie um nach New York, um dort bei Hans Hofmann zu studieren. Er war einer der wichtigsten Akteure des Abstrakten Expressionismus.

Sie fand Zugang zu einem künstlerischen Umfeld, das nach neuen Darstellungsmöglichkeiten suchte. Dies vor dem Hintergrund der Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der Entmenschlichung in den Todeslagern und dem Abwurf der Atombomben.

Teruko Yokoi
Teruko Yokoi sitzt vor einiger ihrer Werke auf dem Boden. - Instagram / gdeisler

In diesem Umfeld lernte sie ihren Ehemann Sam Francis kennen, dem sie 1960 nach Paris folgte. Nach der Trennung liess sie sich 1962 in Bern nieder, wo sie bis zu ihrem Tod gelebt und gearbeitet hat. 1991 wurde sie Schweizer Staatsbürgerin.

Teruko Yokoi erhielt mehrfache Auszeichnungen

Bereits 1964 zeigte die Kunsthalle Basel ihre Werke gemeinsam mit jenen von Walter Bodmer und Otto Tschumi. 1975 nahm sie in der Kunsthalle Bern an der mit «Grossformate» betitelten II. Berner Kunstausstellung teil. Vor allem in den USA wurde sie in den späten 1950er Jahren mehrfach ausgezeichnet.

Teruko Yokoi
Teruko Yokoi ist am 28. Oktober verstorben. - Instagram / @dianapfammatter

Das Kunstmuseum Bern würdigte Yokoi in Zusammenhang mit der jüngsten Ausstellung. Ihre Geschichte handle von Leidenschaft, Neugier und Beharrlichkeit. Sie sei eine Künstlerin, «die trotz herkunfts- und geschlechtsbedingter Wunden unbeirrt weitergearbeitet» habe.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KatastrophenTod