Die Familie Tengelmann streitet sich seit drei Jahren um die Macht im Milliardenkonzern. Doch eine Absichtserklärung wurde nun unterzeichnet.
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Bei Tengelmann geht es seit dem verschweinden von Karl-Erivan Haub drunter und drüber. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang April 2018 verschwindet der Milliardär Karl-Erivan Haub spurlos bei einer Skitour.
  • Seitdem streitet die Familie über die Neuverteilung der Macht im Konzern.
  • Nach harten Verhandlungen verkünden Anwälte nun eine Lösung.

Drei Jahre nach dem Verschwinden von Karl-Erivan Haub steht der Kampf um die Macht im Handelskonzern Tengelmann vor dem Abschluss. Die zerstrittenen Familienstämme von Karl-Erivan Haub und Christian Haub hätten eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Tengelmann Einigung nach drei Jahren

Darin vereinbaren sie, dass die Erben des Verschollenen ihre Anteile an der Tengelmann Warenhandels-KG an seinen Bruder, Christian Haub, verkaufen. Das teilten die Rechtsanwälte beider Seiten, Mark Binz und Peter Gauweiler, am Montag mit.

Zum Kaufpreis machten sie keine Angaben. Doch hatte Christian Haub in Höhe von 1,1 Milliarden Euro für die Firmenanteile seines Bruders vorgelegt. Diese Information stammt von Christian Haubs Anwalt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hatte den Firmenwert Binz zufolge auf rund 4 Milliarden Euro taxiert.

Kauf soll im Mai beendet werden

«Es war ein langer Weg, den die Familien zurücklegen mussten, seit der langjährige CEO Karl-Erivan Haub verschollen ist. Das heute unterzeichnete Memorandum of Understanding belegt, dass man sich auch nach langwierigen Auseinandersetzungen einigen kann. Dies, sofern beiderseits der Wille und die Gestaltungskraft dazu vorhanden sind», hiess es in der gemeinsamen Erklärung der Rechtsanwälte. Angestrebt werde nun, «den vereinbarten Anteilskauf noch im Mai zu beurkunden und zu vollziehen».

Karl Erivan Haub
Gedenken an den in den Alpen verschollenen Karl-Erivan Haub, Vorstandsvorsitzender von Tengelmann. - keystone

Karl-Erivan Haub, einer der reichsten Deutschen, war am 7. April 2018 allein zu einer Skitour aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die Familie geht davon aus, dass er am Klein Matterhorn bei Zermatt in der Schweiz tödlich verunglückte. Er könnte im Mai für tot erklärt werden, nachdem das Kölner Amtsgericht im März das Aufgebot im sogenannten Todeserklärungsverfahren erliess.

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