Teneriffa: Touristen ignorierten Warnungen vor «Monsterwellen»
Zwei riesige Wellen haben auf der spanischen Insel Teneriffa eine Frau das Leben gekostet und 15 weitere Menschen verletzt. Offenbar wurden Warnungen ignoriert.
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Das Wichtigste in Kürze
- In Puerto de la Cruz starb eine Frau nach einem Herzstillstand.
- Insgesamt 15 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer.
- Die Riesenwellen trafen Teneriffas Nordküste überraschend heftig.
Auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa hat es durch zwei Riesenwellen drei Tote und 15 Verletzte gegeben. Am schlimmsten war das Unglück in dem Ort Puerto de la Cruz an der Nordküste der Insel im Atlantik.
Dort wurden zehn Menschen durch die Wucht der auf Land treffenden Wassermassen ins Meer gerissen. Das bestätigte die Pressestelle der Regionalregierung auf Anfrage.
Eine Frau habe einen Herzstillstand erlitten und sei trotz Wiederbelebungsversuchen von Sanitätern vor Ort gestorben. Die anderen neun Menschen, darunter drei französische Touristen, seien mit zum Teil schweren Verletzungen in ein Spital gebracht worden.
Die Lokalzeitung «El Día» meldet, dass die Umstände auf grobe Fahrlässigkeit hindeuten. Die Touristen ignorierten offenbar Warnungen. Die Behörden riefen dazu auf, Strände und Ufer zu meiden.
Warnboje ignoriert
Ein ähnliches Unglück ereignete sich in dem Ort Playa del Roque de Las Bodegas ganz im Norden der Insel. Dort seien fünf Menschen mit moderaten Verletzungen in ein Spital gebracht und ein fünfter vor Ort versorgt worden.
Auch hier sollen Warnungen ignoriert worden sein, meldet die spanische Nachrichtenagentur Efe. Sechs der dort verletzen Menschen hatten offenbar eine Warnboje ignoriert.
Sechs Verletzte in Playa del Roque de Las Bodegas sind französische Touristen. In Puerto de la Cruz starb eine Niederländerin, drei Verletzte sind Franzosen. In La Guancha kam ein 43-jähriger Einheimischer ums Leben. Über die weiteren Opfer gibt es bisher keine Angaben.
Herbst und Winter sind sehr grosse Wellen möglich
Teneriffa gehört zur spanischen Inselgruppe der Kanaren, die vor der Westküste Nordafrikas im offenen Atlantik liegt. Besonders im Herbst und Winter werden vor allem die West- und Nordküsten der Inseln oft von sehr grossen Wellen getroffen. Diese entstehen durch Stürme weit draussen im Atlantik.
Diese Wellen brechen in dem tiefen Meer rund um die Inseln erst ganz kurz vor der Küste. Sie treffen fast ungebremst auf Land. Die Folgen können für Menschen, die sich gerade auf Uferpromenaden oder einer Hafenmole aufhalten, verheerend sein.

Der staatliche Wetterdienst Aemet veröffentlicht regelmässig Warnungen vor solchen Wellen – Oleaje auf Spanisch. Sie können aber auch als starke Dünung sehr plötzlich ohne Vorwarnung auftreten.












