Tausende Tschechen haben am Freitag Abschied von dem verstorbenen Schlagerstar Karel Gott genommen.
Vor dem Sophienpalais bildete sich eine lange Schlange
Vor dem Sophienpalais bildete sich eine lange Schlange - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sarg in Prag öffentlich aufgebahrt - Lange Schlangen.

Vor dem Sophienpalais in Prag, wo der Sarg des Verstorbenen aufgebahrt war, warteten Fans geduldig in langen Schlangen. Die ersten Fans waren bereits am Donnerstag eingetroffen und hatten vor dem Palais übernachtet, um sich von ihrem Idol verabschieden zu können.

Viele verneigten sich am Freitag vor dem unter einem grossen Porträtfoto des Sängers aufgebahrten Sarg und legten Blumen nieder. Auch Deutsche waren unter den Trauernden: «Es tut mir leid, ich kann nicht», sagte eine junge Berlinerin auf die Reporterfrage nach einer Reaktion, und brach in Tränen aus.

«Ich habe mich immer vor dem Tag gefürchtet, wenn er einmal nicht mehr sein würde», sagte der Schlosser Pavel Sychra, der eigens aus der osttschechischen Stadt Vyskov nach Prag gereist war. «Als ich die Nachricht dann hörte, brach für mich die Welt zusammen.»

«Er war ein guter Mann. Wenn ich seine Lieder jetzt wieder höre, wird mir klar, dass er mit dem Herzen sang», sagte die Psychologin Berta Prasilova, die aus Mlada Boleslav gekommen war. Das Sophienpalais sollte bis zum Abend um 20.00 Uhr geöffnet bleiben, bei anhaltend grossem Andrang sollten die Öffnungszeiten verlängert werden.

Neben Deutschland, wo Gott einen grossen Kreis treuer Fans hat, genoss der Sänger in seinem Heimatland geradezu Kultstatus: 42 Mal gewann er den jährlichen Publikumspreis Goldene Nachtigall. Zu seinem 80. Geburtstag im Juli wurde er in Tschechien mit Sondersendungen gefeiert, ein Prager Plattenladen bot «Null-Euro»-Scheine mit seinem Konterfei an.

Am Samstag findet im Veitsdom auf der Prager Burg ein staatlicher Trauerakt für den Musiker statt, die Zeremonie wird auf Grossbildleinwänden übertragen. Gott war am 1. Oktober im Alter von 80 Jahren gestorben.

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