Tausend Neofaschisten versammelten sich in Mussolinis Geburtsort
Faschisten gedenken in Predappio, Mussolinis Geburtsort, dem 103. Jahrestag des Marsches auf Rom.

Rund tausend Alt- und Neofaschisten haben am Sonntag in Predappio bei Rimini, dem Geburtsort des ehemaligen italienischen Diktators Benito Mussolini, den 103. Jahrestag des Marsches auf Rom gefeiert. Am 28. Oktober 1922 hatte der damalige Faschistenführer Mussolini die Regierungsgewalt in Rom an sich gerissen. So begann das faschistische Regime, welches in Italien über 20 Jahre lang herrschte.
Mehrere Personen besuchten die Krypta in dem Ort, in dem der «Duce» und seine Frau Rachele begraben sind. Einige von ihnen streckten den rechten Arm zu dem im Faschismus verwendeten sogenannten römischen Gruss aus, der in Italien verboten ist. Anwesend waren auch Orsola Mussolini, Urenkelinnen von Mussolini, sowie Aktivisten der rechtsextremen Partei «Forza Nuova» («Neue Kraft»). Das Gedenken findet nach Tradition in Predappio am Sonntag vor dem 28. Oktober statt.
«Schwarzhemden» übernahmen gewaltsam die Macht
Der Einfall der «Schwarzhemden», der Anhänger des «Duce» am 28. Oktober 1922 in der italienischen Hauptstadt gilt als Beginn der faschistischen Herrschaft in Italien, ein Ereignis mit Folgen für ganz Europa. Mussolini und seine faschistischen «Schwarzhemden» übernahmen gewaltsam die Macht in einem nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich und sozial desolaten Italien.

Der Marsch auf Rom war eine Mischung aus Staatsstreich und geordnetem Regierungswechsel. In der Nacht vom 27. zum 28. Oktober 1922 stellten sich tausende «Schwarzhemden» zum Marsch bereit und begannen damit, lokale Verwaltungsgebäude, Verkehrsknotenpunkte und Kasernen zu besetzen.
Die hilflose italienische Regierung sah keinen anderen Ausweg als zurückzutreten und den Belagerungszustand auszurufen. Als sich König Vittorio Emanuele III. aus Angst vor einem ausbrechenden Bürgerkrieg weigerte, das Dekret über den Belagerungszustand zu unterzeichnen, war der Weg für Mussolini frei, die Regierungsmacht in Italien an sich zu reissen.










