«Gloria» lässt Spanien nicht zur Ruhe kommen. Das Mega-Sturmtief tobt schon seit Tagen auf der iberischen Halbinsel. Die Zahl der Todesopfer steigt.
Storm Gloria aftermath
Die Schäden am Strand Barceloneta in Barcelona. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Sturmtief «Gloria» hat in Spanien grosse Schäden hinterlassen.
  • Mindestens zwölf Menschen kamen dabei ums Leben.

Das Sturmtief «Gloria» hat in Spanien mindestens zwölf Menschen das Leben gekostet und grosse Schäden hinterlassen. Seit dem Wochenende tobte die Kaltfront mit heftigen Winden, riesigen Wellen und viel Regen und Schnee vor allem im Osten und Nordosten des Landes.

Zahlreiche Flüsse und Bäche – speziell in der Region Katalonien – führten am Donnerstag weiterhin Hochwasser, teilweise kam es zu starken Überschwemmungen. Mehrere Menschen wurden von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet. Die Zeitung «ABC» sprach von einer «absoluten Katastrophe».

Wetter hat sich beruhigt

Obwohl sich das Wetter in den meisten Landesteilen inzwischen beruhigte, war die Lage am Donnerstagnachmittag vor allem in Girona knapp hundert Kilometer nordöstlich der katalanischen Hauptstadt Barcelona noch angespannt. Dort wurden unzählige Strassen unter Wasser gesetzt, weil der Fluss Ter über die Ufer trat.

Storm Gloria aftermath
Der Fluss Ter in La Cellera de Ter, Girona, Spanien. - keystone

Zudem gab es grosse Probleme mit dem Trinkwasser. Aufgrund eines vom Unwetter verursachten Defekts seien mehrere Stadtgebiete ohne jede Versorgung, sagte Bürgermeisterin Marta Madrenas. Man werde erstmals nach langer Zeit auf die Reserven zurückgreifen. Die Betroffenen würden am Donnerstag zunächst nur zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr und dann am Freitag zwischen 7.00 und 9.00 Uhr morgens Wasser haben.

Brücken und Strassen zerstört

Die Wassermassen zerstörten mehrere Brücken, Strassen waren zeitweise gesperrt. Für viele Schüler fiel der Unterricht aus. Wie gross die Schäden insgesamt sind, ist noch unklar. Regierungschef Pedro Sánchez sagte auf Mallorca bei einem Besuch des schwer in Mitleidenschaft gezogenen Badeortes Cala Rajada im Nordosten der Insel, es werde schnelle Hilfe für alle Betroffenen geben.

«Wir werden keine Mittel scheuen», sagte Sánchez, der sich zuvor auch in Katalonien selbst ein Bild vom Ausmass der Zerstörungen gemacht hatte. Er sei ob der Verwüstung «erschüttert.»

Sturmtief «Gloria» in Ostspanien
Pedro Sanchez (M), Ministerpräsident von Spanien, betrachtet die Schäden, die durch die Stürme im Hafen von Cala Ratjada auf Mallorca verursacht wurden. Das Sturmtief «Gloria» hat in Spanien grosse Schäden hinterlassen. - dpa

Opferzahl steigt auf zwölf

Die Zahl der Todesopfer stieg am Donnerstag von neun auf zwölf. Die drei hinzugekommenen Toten wurden alle in Katalonien geborgen. In den Gemeinden Cabacés und Jorba wurden die Leichen von zwei Männern entdeckt, deren Fahrzeuge vermutlich von den Wassermassen mitgerissen worden waren. Am Strand von El Prat de Llobregat bei Barcelona wurde eine vermutlich ertrunkene Frau tot aufgefunden.

Noch mindestens drei Menschen wurden am Donnerstagabend in Barcelona vermisst. Auf Mallorca gab es ebenfalls mindestens drei Vermisste, auf Ibiza zwei, darunter einen jungen Briten.

Meterhoher Meeresschaum

Aus Málaga meldete der spanische Wetterdienst einen massiven Hagelsturm. In den Strassen der andalusischen Stadt lag eine Schicht weisser Hagelkörner. In Alcañiz in der Provinz Teruel mussten Dutzende Menschen wegen eines Erdrutsches ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Auch in Tordera bei Barcelona wurden zahlreiche Wohnhäuser wegen Überflutungsgefahr evakuiert.

Sturmtief «Gloria» in Ostspanien
Eine Frau und ein Mädchen gehen nach einem Sturm eine hagelbedeckte Strasse entlang. Das Sturmtief «Gloria» hat in Spanien grosse Schäden hinterlassen. - dpa

Ein ungewohntes Bild bot sich wegen «Gloria» im Seebad Tossa de Mar und anderen Gemeinden an der Costa Brava: Dort stand Meeresschaum meterhoch in den Strassen, weil der Ozean vom Sturm so heftig aufgewirbelt worden war. Der Schaum bedeckte auch die Hausfassaden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HochwasserWetterWasserUnwetterRegierungschef