Studie: Zahl der Corona-Infizierten Italiens war wohl deutlich höher
Laut einer Studie entwickelte circa 2,5 Prozent der Italiener Antikörper. Dies deutet auf eine deutlich höhere Infektionsrate als zuvor vermutet.

Das Wichtigste in Kürze
- In Italien könnten die Coronavirus-Infektionen höher sein, als registriert wurde.
- Die Studienergebnisse basieren auf zwischen dem 15. Mai und 15. Juli durchgeführten Tests.
- Insgesamt sollen etwa 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Antikörper entwickelt haben.
In Italien sollen einer Studie zufolge sechsmal mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein als registriert worden waren. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Das Gesundheitsministerium und das Statistikamt Istat veröffentlichten am Montag eine Auswertung. Ihr zufolge sollen knapp 1,5 Millionen Menschen im Land Antikörper gegen das Virus entwickelt haben. Das entspreche circa 2,5 Prozent der italienischen Bevölkerung. Diese beträgt rund 60 Millionen Menschen.

Das Ergebnis der Studie basiert auf Tests, welche bei 64'660 repräsentativ ausgewählten Menschen durchgeführt wurden. Die Untersuchung sei vom 15. Mai bis 15. Juli gelaufen und die Ergebnisse bis zum 27. Juli eingegangen.
Zahl der Neuinfektionen sinkt
Laut den Daten der US-Universität Johns Hopkins haben sich in Italien bislang gut 248'000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 35'000 Infizierte starben. Die Zahl der wöchentlich registrierten neu Infizierten ist in Italien seit März jedoch drastisch gesunken.
Der Studie zufolge gibt es grosse regionale Unterschiede mit Blick auf die Antikörper, wie Ansa weiter berichtet. In der Lombardei wurde bei 7,5 Prozent der Menschen Antikörper festgestellt, in Süditalien bei weniger als einem Prozent.