Nach dem Zusammenbruch der landesweiten Stromversorgung im Libanon hat das staatliche Versorgungsunternehmen EDL den Betrieb teilweise wieder aufgenommen.
Kraftwerk in Sahrani
Kraftwerk in Sahrani - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Libanesische Armee liefert Kraftwerken Treibstoff.

Die libanesische Armee habe den beiden wichtigen Kraftwerken in Deir Ammar und Sahrani 6000 Kiloliter Treibstoff zur Verfügung gestellt, sagte Energieminister Walid Fajad am Sonntag.

Die Kraftwerke in Deir Ammar und Sahrani hatten am Samstag den Betrieb eingestellt, weil ihre Ölvorräte erschöpft waren. In der Folge kam es zu einem landsweiten Stromausfall. Die übrigen Kraftwerke des Landes arbeiteten wegen des Treibstoffmangels ebenfalls nur auf Sparflamme.

Bereits Anfang des Monats war das Stromnetz zusammengebrochen, damals dauerte es mehrere Tage, bis es wiederhergestellt war.

Der Libanon wird derzeit von einer der schwersten Wirtschaftskrisen weltweit seit 1850 heimgesucht. Das Land kämpft unter anderem mit Benzin- und Medikamenten-Engpässen. Das libanesische Pfund hat im Vergleich zum Dollar seit Herbst 2019 mehr als 90 Prozent an Wert verloren.

Der bankrotte Staat kann auch zahlreiche Subventionen und Importe nicht mehr finanzieren. Die internationale Gemeinschaft hat hunderte Millionen Euro Unterstützung zugesagt. Diese sind jedoch an die Bedingung geknüpft, dass der Libanon eine Regierung bekommt, die in der Lage ist, notwendige Reformen umzusetzen.

Mitte September hatte sich nach 13 Monaten schliesslich eine neue Regierung formiert. Sie hat Reformen im Energiesektor angekündigt und verhandelt mit Ägypten und Jordanien über Gas- und Stromlieferungen über Syrien. Zudem hat der Irak Öllieferungen im Gegenzug für medizinische Hilfe zugesagt.

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