In Frankreich führt ein Streik an Raffinerien zu Benzinknappheit. Regierungssprecher Olivier Véran ruft zu einem Ende der Blockaden auf.
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In Frankreich stehen Autos an einer Tankstelle Schlange. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • An Raffinerien in Frankreich wurde gestreikt.
  • Das hat in dem Land zu Benzinknappheit und geschlossenen Tankstellen geführt.
  • Olivier Véran rief zu einem Ende der Blockade auf.

Ein Streik an den Raffinerien von TotalEnergies und Esso-ExxonMobil hat in Frankreich zu Benzinknappheit und geschlossenen Tankstellen geführt. Am Dienstag waren etwa an einem Drittel der Tankstellen des Landes nicht alle Treibstoffsorten vorhanden.

Vor allem im Grossraum Paris kam es zu langen Schlangen vor den Tankstellen. Regierungssprecher Olivier Véran rief dazu auf, die Blockaden zu beenden. Er drohte damit, das Personal zur Not zum Dienst zu verpflichten.

Gewerkschaft spricht von «Erpressung»

Die Gewerkschaft CGT fordert zehn Prozent mehr Gehalt vom Energieunternehmen TotalEnergie. Das hatte im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 10,6 Milliarden Dollar eingefahren. Das Unternehmen bietet bislang nur an, die Verhandlungen von November auf Oktober vorzuziehen, unter der Bedingung, dass der Streik endet. Die Gewerkschaft bezeichnete dies als «Erpressung».

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Regierungssprecher Oliver Véran - AFP

Energieministerin Agnès Pannier-Runacher appellierte an die Autofahrerinnen und Autofahrer, keine Kanister aufzufüllen. Dadurch werde die Knappheit noch weiter verschärft. In mehreren Départements wurde eine Höchstgrenze von 30 Litern Treibstoff verhängt. Eine Krankenschwester-Gewerkschaft forderte, bevorzugt mit Benzin versorgt zu werden.

Etwa 45 Prozent der Franzosen haben einer Umfrage zufolge keinen ausreichenden Zugang zu öffentlichen Transportmitteln. Auf dem Land beträgt der Anteil bis zu 70 Prozent.

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