Der Start der neuen russischen Rakete Angara-A5 wurde zum zweiten Mal aufgrund technischer Probleme verschoben.
Angara-A5
Der Start der Trägerrakete Angara-A5 im Dezember 2020 in Plessezk. (Archivbild) - Keystone

Russland hat zum zweiten Mal den Start seiner neuen Rakete Angara-A5 verschoben. Das teilte der Kommentator der Liveübertragung des geplanten Starts am Mittwoch in letzter Minute mit. «Nach ersten Ergebnissen wurde ein neuer technischer Defekt am Startkontrollsystems des Antriebs entdeckt», sagte wenig später der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow.

Am Donnerstag werde ein neuer Startversuch unternommen, kündigte er laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti an. Ursprünglich hatte die Rakete der neuen Generation am Dienstag vom Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands äusserstem Osten ins All starten sollen. Wegen eines technischen Problems wurde der Start aber um 24 Stunden verschoben.

Neue Herausforderungen für das Raumfahrtprogramm

Am Mittwoch dann folgten die neuen Probleme. Angara-A5 verfügt über einen neuen Antrieb, an dessen Entwicklung Russland jahrzehntelang gearbeitet hat. Er soll die veralteten Proton-Antriebe ersetzen, deren Technologie auf die 60er-Jahre zurückgehen.

Die mehrfache Verschiebung des Angara-A5-Starts ist ein erneuter Rückschlag für dem russischen Raumfahrtsektor, der seit Jahren unter Finanzierungsproblemen, Korruptionsskandalen und Misserfolgen wie dem Verlust der Mondlandesonde Luna-25 im August 2023 leidet. Vor gut zwei Wochen musste auch der Start einer russischen Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS verschoben werden. Einige Tage später gelang das Manöver.

Russlands Raumfahrtsektor ist vielfach veraltet und nutzt noch Technologien aus der Sowjetzeit. Ausserdem bekommt er vermehrt Konkurrenz von privaten US-Raumfahrtunternehmen wie SpaceX, das einen Teil der Flüge zur ISS übernommen hat. Die Raumfahrt ist einer der wenigen Bereiche, in denen Russland und der Westen trotz der russischen Offensive in der Ukraine noch zusammenarbeiten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Raumstation ISSRaumfahrtSpaceXISS