Moskau streicht Ukrainisch-Unterricht in besetzten Gebieten
Russland will den Ukrainisch-Unterricht in besetzten Gebieten streichen – trotz früherer Versprechen Putins, die Sprache zu schützen.

Moskau will den Ukrainisch-Unterricht in den von russischen Truppen besetzten Gebieten der Ukraine abschaffen. Das geschehe wegen der «sich verändernden geopolitischen Lage in der Welt», zitiert die russische Tageszeitung «Kommersant» aus dem Entwurf für den neuen Lehrplan des Bildungsministeriums.
Kremlchef Wladimir Putin hatte vor drei Jahren zur Begründung des von ihm befohlenen Kriegs gegen das Nachbarland auch die angebliche Unterdrückung der russischen Sprache dort angeführt. Russland werde sich nicht so benehmen, versprach er zugleich den Schutz der ukrainischen Sprache in den Gebieten.
Ukrainisch bisher Pflichtfach
Bislang war Ukrainisch in den zum Teil von Russland besetzten südostukrainischen Gebieten Cherson und Saporischschja Pflichtfach. In den Regionen Donezk, Luhansk, auf der bereits seit 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim und in der russischen Teilrepublik Baschkortostan im Wolgagebiet gab es Ukrainisch-Unterricht als Wahlfach. Im neuen Lehrplan ist dieser Sprachunterricht nun gar nicht mehr vorgesehen.
Russland führt seit mehr als drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Die von der neuen US-Administration unter Präsident Donald Trump angeschobenen Verhandlungen kommen kaum von der Stelle. Eine bedingungslose Waffenruhe lehnt Moskau ab.
Auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärte Putin zuletzt, Ukrainer und Russen seien ein Volk, daher gehöre die gesamte Ukraine eigentlich zu Russland.