Stärkster Anstieg der Importpreise in Deutschland seit 1981
Nach Deutschland eingeführte Güter sind im Juni deutlich teurer gewesen als im Vorjahr. Der Anstieg von fast 13 Prozent ist der stärkste der letzten Jahrzehnte.

Das Wichtigste in Kürze
- Verglichen zum Vorjahr stiegen im Juni die Importpreise nach Deutschland um 12,9 Prozent.
- Seit der zweiten Ölpreiskrise 1981 bedeutet diese Zahl den stärksten Anstieg.
- Grund seien die teuer gewordenen Energieeinfuhren.
Nach Deutschland importierte Güter haben sich erneut stark verteuert. Im Jahresvergleich seien die Einfuhrpreise im Juni um 12,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.
Experten hatten mit einer hohen Jahresrate gerechnet, waren im Schnitt aber nur von einem Zuwachs um 12,6 Prozent ausgegangen. Eine höhere Vorjahresveränderung gab es laut Bundesamt zuletzt im Oktober 1981 in der zweiten Ölpreiskrise. Bereits im Mai waren die Importpreise im Jahresvergleich um 11,8 Prozent gestiegen.
Den starken Anstieg führte das Bundesamt vor allem auf die Entwicklung der Energiepreise zurück: «Energieeinfuhren waren im Juni 2021 um 88,5 Prozent teurer als im Juni 2020.»
Importierte Vorleistungsgüter ebenfalls teurer
Die Statistiker verwiesen auf einen Basiseffekt, hervorgerufen durch das niedrige Preisniveau für Energie im Juni 2020. Ohne Energie stiegen die Importpreise im Jahresvergleich um 7,2 Prozent.
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen ebenfalls kräftig, um 17,1 Prozent. Gegenüber Juni 2020 verteuerten sich in diesem Bereich vor allem Eisenerze, deren Preise sich fast verdoppelt haben.