«Staatsgeiseln»: Frankreich zieht gegen Iran vor Gericht
Frankreich klagt gegen den Iran, da er ein französisches Paar festgenommen hat. Dies sei willkürlich gewesen, die Haftbedingungen kämen Folter gleich.

Im Fall eines seit drei Jahren im Iran inhaftierten französischen Paares strengt Frankreich vor dem Internationalen Gerichtshof ein Verfahren gegen den Iran an. Das teilte das Gericht in Den Haag mit. Der Gerichtshof ist das höchste Gericht der Vereinten Nationen. Wann der Fall verhandelt wird, ist unbekannt.
Frankreich wirft Teheran vor, gegen seine internationalen Verpflichtungen zum konsularischen Schutz französischer Staatsbürger verstossen zu haben. Dem Land geht es mit dem Vorgehen aber auch darum, den Druck auf Teheran zu erhöhen und so bessere Haftbedingungen für Cécile Kohler und Jacques Paris zu erwirken. Die Freilassung der beiden sei eine nationale Priorität.
«Staatsgeiseln» des Iran
Kohler und Paris wurden im Mai 2022 bei einer Reise im Iran festgenommen. Aus französischer Sicht sind die zwei «Staatsgeiseln» des Iran. Sie seien willkürlich in Haft gekommen, die Haftbedingungen seien unmenschlich und kämen Folter gleich. Aus Frankreich hiess es, der Iran habe nur sehr knappe konsularische Besuche erlaubt, bei denen nicht offen mit den Inhaftierten gesprochen werden konnte.
Frankreich verschärfte den Ton gegenüber Teheran zuletzt, um wegen der festgehaltenen Franzosen Druck zu machen. Im Januar wurde Irans Botschafter in Paris einbestellt. Im März kam ein Franzose nach 887 Tagen Haft im Iran frei.