Sprengsatz-Alarm: Laut Stadt München gibt es «Schreiben des Täters»
In München läuft seit dem frühen Mittwochmorgen ein Grosseinsatz. Nach einer Sprengsatz-Drohung bleibt das Oktoberfest vorerst geschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- In München kommt es am frühen Mittwochmorgen zu einem Grosseinsatz.
- Mehrere Explosionen und Schüsse waren zu hören.
- Ein Mann ist dabei gestorben – eine weitere Person erlitt Schussverletzungen.
- Nach einer Sprengsatz-Drohung bleibt das Oktoberfest bis 17.00 Uhr geschlossen.
Am frühen Mittwochmorgen kommt es in München zu einem Grosseinsatz mit Polizei und Feuerwehr. Wie die «Bild» berichtet, kam es zuvor zu mehreren Explosionen. Auch Schüsse sollen gefallen sein.
Aufgrund einer Sprengsatz-Drohung bleibt das Festgelände des Oktoberfestes vorerst geschlossen. Erst um 17 Uhr werden die Türen voraussichtlich wieder geöffnet.
Wie die Stadt auf ihrer Homepage mitteilte, gibt es einen Zusammenhang mit einer Explosion im Münchner Norden und «ein entsprechendes Schreiben des Täters».
4. Lageupdate
— Polizei München (@PolizeiMuenchen) October 1, 2025
Aktuell ermitteln wir in alle Richtungen. Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese.
Aus diesem Grund verzögert sich die Öffnung des Festgeländes. https://t.co/lZpvrHUCDx
«Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese», teilte die Polizei auf X mit. «Aus diesem Grund verzögert sich die Öffnung des Festgeländes.»
«In den zufahrtsbeschränkten Bereichen um das Festgelände finden derzeit Absuchmassnahmen statt», teilte die Polizei auf X mit. Sie rief Wiesn-Mitarbeiter auf, das Festgelände zu verlassen.
5. Lageupdate
— Polizei München (@PolizeiMuenchen) October 1, 2025
In den zufahrtsbeschränkten Bereichen um das Festgelände finden derzeit Absuchmaßnahmen statt.
Auf der Wiesn arbeitende Personen werden aufgefordert, das Festgelände zu verlassen. Ihnen steht ein zugewiesener Bereich zur Verfügung. Weitere Schutzmaßnahmen folgen. https://t.co/lZpvrHUCDx
Ihnen wurde «ein zugewiesener Bereich zur Verfügung» gestellt. Weitere «Schutzmassnahmen» sollten folgen. Die Polizei sprach von einer «unspezifischen Sprengstoffdrohung».
Bleibt das Oktoberfest am Mittwoch ganz zu?
Oberbürgermeister Dieter Reiter schloss nicht aus, dass das Oktoberfest am Mittwoch ganztägig geschlossen bleibt.
«Die Polizei wird alles tun, möglichst bis am Nachmittag um 17.00 Uhr die Wiesn komplett durchsucht zu haben, um damit Sicherheit zu gewähren. Wenn das nicht der Fall ist, werde ich mich wieder melden, dann wird die Wiesn heute gar nicht eröffnet», sagte Reiter auf der Plattform Instagram. «Tut mir leid, anders geht’s nicht, Sicherheit geht vor.»

Rund um das Oktoberfestgelände blieben Besucher am Vormittag zunächst noch ratlos stehen. «Aufgrund einer Bombendrohung öffnet das Oktoberfest heute vorerst um 17.00 Uhr», hiess es dann über Lautsprecher.
Die Menschen reagierten ruhig und machten sich wieder auf den Heimweg. Die Warteschlangen an den Eingängen lösten sich auf. Die süddeutsche Stadt will am frühen Nachmittag über das weitere Vorgehen entscheiden.
Notruf um 4.41 Uhr
Zuvor hatten ein Feuer und Explosionsgeräusche einen Grosseinsatz ausgelöst. In einem Münchner Wohngebiet wurde ein völlig ausgebrannter Transporter gefunden – und ein sterbender Mensch an einem nahen See.
Um 4.41 Uhr war ein Notruf eingegangen, Anwohner im Stadtteil Lerchenau im Norden der Hauptstadt des süddeutschen Bundeslandes Bayern hörten explosionsartige Geräusche oder Schüsse und sahen die Flammen.
Der oder die Verletzte starb nach Polizeiangaben am Vormittag. Auf X schrieb die Polizei, dass die verletzte Person mit den Geschehnissen um das brennende Haus im Zusammenhang stehen könnte. In dem Haus, das nach ersten Erkenntnissen vorsätzlich in Brand gesteckt wurde, wurden den Angaben zufolge Sprengfallen gefunden.
«Gegen circa fünf Uhr aufgewacht, weil es ein paar Mal gescheppert hat», sagte ein Anwohner. «Aufgestanden, nachgeschaut, und dann hat's gebrannt.» Eine weitere Anwohnerin berichtete von einer beissenden Rauchwolke, der Brandgeruch war weithin wahrnehmbar. Noch Stunden später war der Rauch aus der Ferne zu sehen.
«Es wird alles evakuiert, die ganze Strasse», sagte eine Frau. Die Polizei sperrte den Bereich grossräumig ab, der Verkehr staute sich. Einem Bericht der «Bild» zufolge soll ein Mann Sprengsätze in seinem Elternhaus gelegt haben und sich anschliessend das Leben genommen haben, doch offiziell bestätigt wurde das nicht.
Schwer bewaffnete Einsatzkräfte vor Ort
Schwer bewaffnete Einsatzkräfte waren in dem normalerweise sehr ruhigen Viertel am Rande Münchens unterwegs.

Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius von 200 Metern rund um das brennende Gebäude an, der von den Anwohnern geräumt werden sollte. Auch eine Mittelschule wurde gesperrt. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers mit etwa 100 Mann vor Ort.
Der oder die Tote wurde am Lerchenauer See gefunden, im Herbst ein beliebtes Ziel für Spaziergänger. Der See ist zu Fuss gut zehn bis fünfzehn Minuten von dem brennenden Haus entfernt. Zunächst war nicht bekannt, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Auch die Art der Verletzungen war ungewiss.
Zusammenhang mit Antifa?
Auf der Website indymedia.org wurde am frühen Morgen ein Text mit dem Titel «Antifa heisst Angriff» gepostet.
Darin hiess es: «In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus.»
Der Polizei sei das bekannt. Sie prüfe wie bei allen anderen Hinweisen auch hier einen Zusammenhang, teilte ein Polizeisprecher mit.