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SPD: Klingbeil und Esken sollen Führung übernehmen

Keystone-SDA
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Deutschland,

Nach dem Rückzug von Norbert Walter-Borjans wollen Lars Klingbeil und Saskia Esken die Parteiführung der SPD übernehmen.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Saskia Esken Ende Oktober in Freiburg. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SPD klärt momentan ihre offene Führungsfrage.
  • Nun hat das Duo Esken und Klingbeil erklärt, dass sie die Partei führen möchten.

Der bisherige Generalsekretär der SPD, Lars Klingbeil, und Parteichefin Saskia Esken wollen die Sozialdemokratische Partei Deutschlands künftig gemeinsam führen. Das erklärten beide nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag in einer SPD-Präsidiumssitzung.

Vermehrt Bewegung nach Walter-Borjans Rückzug

Das Präsidium folgte dem einstimmig und schlug die Personalie dem Parteivorstand vor. Damit zeichnet sich ab, dass die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ihre offene Führungsfrage ohne grossen Umbau in der Parteiführung klärt. Und auch parallel zur Regierungsbildung.

Gewählt werden soll die SPD-Führung auf einem Parteitag vom 10. bis 12. Dezember.

In die Führungsfrage war Bewegung gekommen, nachdem der amtierende Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans Ende Oktober seinen Rückzug angekündigt hatte.

Jahrelange Zusammenarbeit mit Klingbeil

Esken wies im ARD-«Morgenmagazin» auf die jahrelange enge Zusammenarbeit mit Klingbeil hin. Der 43-Jährige sei ein «Architekt der Erneuerung der SPD» und sie schätze ihn persönlich sehr. Klingbeil hatte als Wahlkampfmanager entscheidenden Anteil am Sieg der SPD bei der Bundestagswahl.

Esken und Walter-Borjans waren Ende 2019 als Ergebnis einer Mitgliederbefragung als SPD-Chefs gewählt worden. Vorausgegangen war das katastrophale Abschneiden von Deutschlands ältester Partei bei der Europawahl 2019 (15,8 Prozent). Dieses hatte den Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles zur Folge. Bis zu ihrer Wahl an die Parteispitze war Esken im Bundestag eine der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte «Hinterbänklerin».

Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Olaf Scholz im Bundestag. (Archivbild) - AFP/Archiv

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist nun die wahrscheinliche nächste Kanzlerpartei. Einen erfolgreichen Abschluss der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP vorausgesetzt, würde SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz vom Bundestag zum Kanzler gewählt.

Scholz: Kein Interesse mehr an Parteivorsitz der SPD

Scholz, der 2019 gegen das Duo Esken/Walter-Borjans verloren hatte, hat nun am Parteivorsitz kein Interesse mehr gezeigt. Als Parteichefin hätte Esken wiederum kaum Chancen auf ein Ministeramt in einer künftigen rot-gelb-grünen Regierung.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich vor dem SPD-Parteitag noch weitere Bewerberinnen oder Bewerber für den Parteivorsitz melden. Es gilt jedoch in der deutlich befriedeten Partei als unwahrscheinlich.

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