SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach will Rauchen weitgehend aus der Öffentlichkeit verbannen.
Zigarettenstummel
Zigarettenstummel - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesundheitsminister Spahn sieht allerdings keine Priorität.

«Ein schärferes Rauchverbot auch an öffentlichen Plätzen wäre sinnvoll», sagte Lauterbach der Onlineausgabe der «Rhein-Neckar-Zeitung» am Freitag. Deutschland solle sich in Schritten dem schwedischen Modell nähern. «Das Rauchen in der Öffentlichkeit sollte überall dort verboten werden, wo sich Passivrauchen schwer vermeiden lässt und Nichtraucher nur schwer ausweichen können.»

Als Lösung schlug der Sozialdemokrat klare Raucherzonen in der Öffentlichkeit vor, wie es sie auf Bahnhöfen bereits gibt. Das Rauchen auf öffentlichen Plätzen zu verbieten, könne aber nur ein erster Schritt sein. «Wir sollten jetzt das Tabakwerbeverbot endlich umsetzen.» Lauterbach warf CDU und CSU vor, ein Verbot der Tabakwerbung weiter zu blockieren.

Das CDU-geführte Bundesgesundheitsministerium wollte sich Lauterbachs Vorstoss zu Rauchverboten nicht zu eigen machen. «Der Gesundheitsminister verschliesst sich grundsätzlich vernünftigen Vorschlägen, den Tabakkonsum zu reduzieren, nicht», sagte eine Sprecherin. Minister Jens Spahn sei aber der Ansicht, dass zunächst das Tabakwerbeverbot durchgesetzt werden müsse, bevor weitere Ideen diskutiert werden.

Im jahrelangen Streit um ein umfassendes Tabakwerbeverbot hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kürzlich auf die Seite der Befürworter gestellt. Sie räumte allerdings ein, dass diese Frage ein «hoch umstrittener Sachverhalt» in der Unionsfraktion sei. Merkel kündigte an, «bis zum Jahresende» werde die Fraktion eine Haltung finden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CDUCSUAngela Merkel