Nach dem Mord an Jan Kuciak und dessen Verlobten fordert der Deutsche Journalistenverband eine umfassende Ermittlung der Hintergründe.
Menschen trauern in der Slowakei um den ermordeten Jan Kuciak und dessen Verlobte.
Menschen trauern in der Slowakei um den ermordeten Jan Kuciak und dessen Verlobte. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Slowakei wurde der Aufdeckungsjournalist Jan Kuciak und dessen Verlobte erschossen.
  • Kuciak deckte regelmässig Fälle von mutmasslichem Steuerbetrug auf.
  • Der Deutsche Journalistenverband fordert nun eine umfassende Aufklärung des Doppelmordes.

Nach dem Mord an dem slowakischen Enthüllungsreporter Jan Kuciak fordert der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) eine umfassende Ermittlung der Hintergründe. «Der Fall muss umgehend und rückhaltlos aufgeklärt werden - auch, ob die vorher bekannten Bedrohungen von den Behörden ernst genommen wurden und was sie unternommen haben, um den Kollegen zu schützen», sagte DJV-Chef Frank Überall der «Heilbronner Stimme» (Dienstag). Der Fall zeige auch, wie wichtig es sei, Journalisten in Europa bei ihrer Arbeit - und damit letztlich die Pressefreiheit - zu schützen. «Das sollten sich auch Politiker bewusst machen.»

Kuciak und seine Verlobte waren in ihrem Privathaus erschossen worden (Nau berichtete). Wahrscheinlichstes Motiv sei die Tätigkeit des Mannes gewesen, sagte Polizeipräsident Tibor Gaspar. Der 27-jährige Kuciak hatte im Internetportal Aktuality.sk regelmässig über Fälle von mutmasslichem Steuerbetrug berichtet. Im Blick hatte er vor allem prominente Unternehmer, die nach seinen Recherchen Geschäftsverbindungen zu den regierenden Sozialdemokraten ebenso wie zu Kreisen der organisierten Kriminalität unterhalten haben sollen. Einer dieser Unternehmer hatte Kuciak im vergangenen Herbst öffentlich gedroht.

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