Slowakei gedenkt des ermordeten Journalisten Jan Kuciak
Vor fünf Jahren wurde der Enthüllungsjornalist Jan Kuciak und seine Frau in der Slowakei ermordet. Er hatte Mafia-Verbindungen in die Politik offen gelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag jährt sich die Ermordung des Journalisten Jan Kuciak zum fünften Mal.
- Kuciak hatte Verbindungen zwischen slowakischen Politik und der Mafia aufgezeigt.
Die Slowakei hat am Dienstag des vor fünf Jahren ermordeten Enthüllungsjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten Martina Kusnirova gedacht. Die beiden damals 27-Jährigen wurden am 21. Februar 2018 in ihrem Haus im Dorf Velka Maca erschossen.
Am Denkmal für die beiden Ermordeten im Zentrum Bratislavas erklärte die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova: «Der heutige Tag soll auch der Erinnerung dienen, welch grosse Bedeutung die Arbeit von Journalisten für die Demokratie hat.»
Kuciak hatte über kriminelle Verstrickungen von Politik und Unternehmern berichtet. Der Doppelmord und die postum veröffentlichte Reportage Kuciaks lösten Massendemonstrationen aus. Der Journalist zeigte mögliche Mafia-Verbindungen zur damaligen sozialdemokratischen Regierung auf. Infolge der Proteste kam es zu Entlassungen in Polizei und Justiz, auch der Regierungschef musste seinen Posten räumen.
Prozess gegen mutmasslichen Auftraggeber läuft noch
Laut Caputova schreitet die juristische Aufarbeitung der Tat zwar gut voran. Man sei aber noch weit entfernt von gesellschaftlichen Veränderungen, die von der Protest-Initiative «Für eine anständige Slowakei» gewünscht worden sei.
Der Mörder des Paares und zwei Mittäter sind mittlerweile zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Gegen den mutmasslichen Auftraggeber und eine mutmassliche Komplizin läuft noch ein Gerichtsverfahren.
Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Ermordeten finden die ganze Woche über statt. Dabei wird ein Dokumentarfilm seine Slowakei-Premiere haben, in dem auch die Eltern des ermordeten Paares zu Wort kommen.
