Der Tod des slowakischen Investigativjournalisten Jan Kuciak jährt sich zum dritten Mal. Das Land erinnert an den Ermordeten.
Jan Kuciak Slowakei
Blumen und Kerze erinnern an den Mord am Journalisten Jan Kuciak. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Jahren wurde der slowakische Investigativjournalist Jan Kuciak ermordet.
  • Die Hintermänner des Attentats sind noch nicht verurteilt.

Mit Schweigeminuten und Kranzniederlegungen hat die Slowakei am Sonntag den dritten Todestag des Journalisten Jan Kuciak begangen. Der Investigativ-Reporter und seine Lebensgefährtin Martina Kusnirova waren im Februar 2018 erschossen worden.

«Von Anfang an war klar, dass ihr Tod nicht zufällig war, sondern eng mit der Recherchearbeit Jan Kuciaks zusammenhing», sagte Präsidentin Zuzana Caputova nach Angaben der Agentur TASR in Bratislava. Es habe sich gezeigt, dass das, was er geschrieben habe, der Wahrheit entsprochen habe. Sie forderte, die Auftraggeber des Mordes zur Verantwortung zu ziehen.

Hintermänner noch nicht verurteilt

Verurteilt wurden bisher der Schütze und zwei Mittäter, nicht aber die möglichen Hintermänner. Ein bekannter Unternehmer und Millionär, der eine Beteiligung stets bestritten hatte, wurde im September aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das Verfahren könnte demnächst neu aufgerollt werden. Kuciak hatte unter anderem zu Verbindungen zwischen der slowakischen Politik und der organisierten Kriminalität recherchiert.

Für deutliche Kritik an den Medien nutzte Ministerpräsident Igor Matovic den Todestag. Die Branche schmücke sich mit der Arbeit Kuciaks, doch Journalisten von seiner Qualität gebe es in der Slowakei in Wirklichkeit nur eine Handvoll. Der Rest sei «oft oberflächlich, oft voreingenommen, oft arrogant», schrieb der konservativ-populistische Regierungschef bei Facebook.

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