Drei Skifahrer müssen mitten in einem Sturm in einem Sessellift nahe Zermatt VS ausharren. Nun spricht eine Betroffene über ihr beängstigendes Erlebnis.
Ein Sessellift gerät in einen Sturm und schwingt gefährlich im Wind. - Instagram / @meteovalledaosta

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche kam es im Aostatal (IT) zu beängstigenden Szenen.
  • Die Gondeln eines Sessellifts werden herumgewirbelt – mit Skifahrern drin.
  • Eine von ihnen hält nun fest: «Wir klammerten uns 40 Minuten lang an unser Leben.»
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Am Donnerstag fegte ein heftiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern über die Alpen. Mittendrin: ein Sessellift im italienischen Aostatal, nahe von Zermatt VS. Eine beängstigende Aufnahme der herum wirbelnden Sessel ging in den sozialen Medien viral.

Jetzt spricht die neuseeländische Skifahrerin, die mit ihrem besten Freund in einer der Gondeln gefangen war. Während der Sturm an ihnen zerrte, erlebten sie Minuten der blanken Angst.

«Wir klammerten uns 40 Minuten lang an unser Leben», sagt Stephanie Burt gegenüber der «Daily Mail». «Ich stand unter Schock.»

Sie und ihr Freund Barnaby Dunning waren gegen Ende des Tages in den Sessellift eingestiegen. Da begann sich die Sicht bereits zu verschlechtern, während der Fahrt legte der Wind jedoch massiv zu. Kurz, bevor sie den Gipfel in Cervinia erreichten, wurde der Lift abgestellt. Die Windtoleranz von 70 Kilometern pro Stunde war erreicht.

Ein Skifahrer sprang aus dem Sessellift

Neben den beiden Freunden war auch ein dritter Skifahrer im Sessellift den Windböen ausgeliefert. Er habe sich schliesslich dazu entschlossen, runter zu springen, wie Burt berichtet. Somit habe er schlimmere Verletzungen verhindern wollen.

«Seine Schreie waren erschütternd. Es hörte sich an, als würde er in den Tod stürzen», sagt die 48-Jährige. Der Mann wurde später ins Spital geflogen.

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Im Schatten des Matterhorns kam es zu beängstigenden Szenen in einem Sessellift.
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Heftige Windböen brachten die Gondeln zum Schaukeln. Drei Skifahrer mussten darin ausharren.

Auch sie selbst habe mehrmals mit dem Gedanken gespielt, zu springen. Denn: «Der Sessel auf der linken Seite schwankte nur wenige Zentimeter von uns entfernt.»

Sie habe in dem Moment der Todesangst an ihre Söhne (9 und 11) und ihren Mann gedacht. «Ich muss einfach durchhalten», habe sie sich gesagt.

Doch war alles andere als einfach. «Unsere Hintern wurden von den Sitzen gerissen. Wir hielten uns fest und schwangen buchstäblich in der Luft.»

Haben Sie beim Skifahren schon mal eine beängstigende Situation erlebt?

Burt hält fest: «Der einzige Grund, warum ich noch lebe, ist, dass ich mit Barnaby im Sessellift sass. Er wiegt 100 Kilo und konnte die Gondel so etwas beschweren.»

Gegen den Liftbetreiber des Cretaz-Lifts im Skigebiet Breuil-Cervinia erhebt die Neuseeländerin derweil schwere Vorwürfe: «Sie haben versucht zu sagen, dass wir gar nicht in Gefahr waren. Es gab keinen Hauch von Mitgefühl.» Burt bezweifelt, dass es «irgendeine Art von Sicherheitsprotokoll gibt». Es habe sich auch niemand erkundigt, ob es ihnen gut gehe.

Das Skigebiet hat sich zu den Vorwürfen auf Anfrage nicht geäussert, wie die Zeitung schreibt.

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