Auch nach dem Ende der Corona-Massnahmen bleiben viele Schweizer Einkaufstouristen Konstanz fern. Anders sieht es jedoch im deutschen Städtchen Singen aus.
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Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer fahren in das deutsche Städtchen Singen, um einzukaufen. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizerinnen und Schweizer zieht es zum Einkaufen nicht mehr nach Konstanz (D).
  • Die Gründe: höhere Preise, teures Benzin und die schlechte Parksituation.
  • Rund 30 Kilometer weiter, in Singen, zeigt sich jedoch ein anderes Bild.

Die tieferen deutschen Preise lockten immer wieder Schweizerinnen und Schweizer zum Einkaufen ins Nachbarland. Dann kam das Coronavirus und die Grenzen wurden dichtgemacht.

Inzwischen sind die Corona-Massnahmen aber auch in Deutschland weitgehend gefallen. Dem Einkaufstourismus stünde also eigentlich nichts mehr im Wege. Wären da nicht die teils stark gestiegenen Preise in Deutschland und hohe Kosten für Benzin. Diese Faktoren scheinen viele Schweizer Einkaufstouristen abzuschrecken.

Nau.ch-Bilder von einer Edeka-Filiale in Konstanz (D) vom Samstag zeigen: Wo sich sonst die Einkaufstouristen tummeln, herrscht jetzt vergleichsweise Leere.

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Am Samstag, 11. Juni 2022, zeigte sich eine Edeka-Filiale in Konstanz (D) erstaunlich leer.
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Immer weniger Schweizerinnen und Schweizer kommen zum Shoppen in die Stadt.
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Das ist unter anderem auf die hohe Inflation in Deutschland zurückzuführen.

Dass die Schweizer Einkaufstouristen in der Stadt ausbleiben, sei auch auf die Online-Konkurrenz und die schlechte Parkplatzsituation zurückzuführen. Dies erklärte Peter Herrmann, der Manager des Shoppingzentrums Lago, im Mai.

Singen (D) verzeichnet wieder mehr Schweizer Kundschaft

Doch jetzt das grosse Staunen: Fährt man rund 30 Kilometer weiter, sieht die Lage ganz anders aus: Singen (D) ist nur einen Katzensprung von der Grenze entfernt – und freut sich über vermehrten Schweizer Besuch.

Schweizerinnen und Schweizer kämen immer öfter wieder zum Shoppen ins deutsche Städtchen. Dies erklären der lokale Einzelhandelsverband und der Standortmarketingverein in Singen gegenüber dem «Südkurier». Aber auch dort spürt man, dass der Online-Handel immer beliebter wird.

Fahren Sie oft zum Einkaufen über die Grenze?

Die Frequenz von Schweizer Kunden sei insgesamt gesunken, so ein Modehaus-Betreiber. Ein Sportladen-Besitzer zeigt sich aber optimistisch, dass wieder mehr Schweizer Kundinnen und Kunden kommen. Bis dahin dauere es vielleicht einfach ein bisschen.

Auch der Modehaus-Besitzer meint: «Seit April geht es wieder bergauf.» Um mehr Schweizer Einkaufstouristen anzulocken, will er hierzulande jetzt verstärkt Werbung schalten.

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