Der ukrainische Präsident Selenskyj hat wegen des russischen Krieges gegen sein Land vor einer immer dramatischeren Blockade der Getreide-Exporte gewarnt.
Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj (Mitte) - UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide sind in der Ukraine derzeit blockiert.
  • Präsident Selenskyj warnt davor, dass sich die Zahl bis im Herbst verdreifachen könnte.
  • Er fordert Seekorridore für den Export.

Die blockierte Menge des für den Export bestimmten Getreides aus der Ukraine könnte sich bis «zum Herbst» auf 75 Millionen Tonnen verdreifachen, sagte Selenskyj am Montag. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrösste Exporteur von Weizen und Mais.

Derzeit seien zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert, «bis zum Herbst könnte diese Zahl auf 70 bis 75 Millionen Tonnen ansteigen», sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew.

«Brauchen Seekorridore»

«Wir brauchen Seekorridore und diskutieren darüber mit der Türkei und dem Vereinigten Königreich» sowie den Vereinten Nationen, sagte der ukrainische Präsident. Über das Meer könnten nach seinen Angaben zehn Millionen Tonnen Getreide pro Monat exportiert werden. Die Ukraine diskutiere auch mit Polen und den baltischen Staaten über die Ausfuhr kleinerer Getreidemengen auf dem Schienenweg.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche versichert, es gebe «keine Probleme, Getreide aus der Ukraine zu exportieren» - entweder über ukrainische Häfen, anderen unter russischer Kontrolle stehenden Orten oder über Mittel- und Osteuropa. Die Ukraine hingegen beschuldigt Russland, ihre Häfen zu blockieren, und lehnt die von Moskau vorgeschlagenen Optionen für den Export ab.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat die Preise für Getreide und Öl in die Höhe getrieben. Russland und die Ukraine zusammen decken normalerweise 30 Prozent des weltweiten Weizenexports ab.

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