Selenskyj: Russland hat Waffenruhe nur vorgetäuscht
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland Verstösse gegen die Waffenruhe vor. Auch Russland wirft der Ukraine Verstösse vor.

Kurz vor dem Auslaufen einer einseitig von Russland erklärten Waffenruhe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut massive Verstösse gegen die Feuerpause beklagt. «Die Angriffe an der Frontlinie gehen weiter», sagte der Staatschef bei einem Treffen der aus verbündeten Staaten bestehenden «Koalition der Willigen» in Kiew. Russland habe nicht aufgehört, aus der Luft ukrainische Positionen und die Grenzgemeinden anzugreifen.
Der russische Präsident Wladimir Putin habe nur für die Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag eine Waffenruhe vorgetäuscht. Das belege: «Wenn Moskau nicht töten will, dann können sie aufhören.»
Russisches Militär wirft Ukraine auch Verstösse vor
Parallel dazu hatte das russische Verteidigungsministerium noch einmal bekräftigt, die am Samstag weiter geltende Feuerpause einzuhalten. Die ukrainische Armee greife hingegen weiter an. Unter anderem habe es wieder ukrainische Versuche gegeben, über die Staatsgrenze in die russischen Gebiete Kursk und Belgorod durchzubrechen.
Die russische Armee reagiere nur auf ukrainische Angriffe, hiess es. Die Angaben der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite unmittelbar nicht überprüfbar. Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen die russische Invasion.
Kiew hat mit westlicher Rückendeckung in ultimativer Form von Moskau eine 30-tägige Waffenruhe mit Start am Montag verlangt.