Selenskyj: In Panzer-Debatte müssen endlich Entscheidungen fallen
Nach Berichten über die nun offenbar doch von Deutschland und den USA geplante Lieferung schwerer Kampfpanzer an Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj endgültige Entscheidungen gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Magazin «Spiegel» und der Sender ntv hatten zuvor berichtet, die Bundesregierung sei nach langem Zögern bereit, eine Kompanie Panzer des Typs Leopard 2 A6 an die ukrainische Armee zu übergeben..
«Unsere Alliierten wissen die Zahl der Panzer, die wir brauchen», sagte er am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. «Die Diskussionen müssen mit Entscheidungen enden.» Zugleich machte der Präsident klar, dass sein Land «mehr als fünf, zehn oder 15 Panzer» benötige.
Das Magazin «Spiegel» und der Sender ntv hatten zuvor berichtet, die Bundesregierung sei nach langem Zögern bereit, eine Kompanie Panzer des Typs Leopard 2 A6 an die ukrainische Armee zu übergeben. Dem «Spiegel» zufolge ist damit auch die Zustimmung der Bundesregierung zu Leopard-Lieferungen anderer Staaten verbunden. Eine offizielle Bestätigung gab es für die Berichte auf Anfrage zunächst nicht.
In den USA hatte zuvor das «Wall Street Journal» berichtet, die US-Regierung könnte ihrerseits Vorbehalte gegen eine Lieferung von US-Panzern des Typs Abrams aufgeben. Präsident Joe Biden neige nun dazu, der Ukraine eine «bedeutende Zahl» von Abrams-Panzern zu überlassen, hiess es.
Der konservative US-Senator Lindsey Graham sprach mit Blick auf die Presseberichte über die Pläne Washingtons und Berlins von einem «grossen Wendepunkt» im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. «Indem wir die Panzer liefern, geben wir der Ukraine die beste Chance, die Invasion abzuwehren und die Kontrolle über ihr Land wiederzugewinnen.»