Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat empört auf den antisemitischen Ausfall von Russlands Aussenminister Sergej Lawrow reagiert.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. - sda - Keystone/Ukrainian Presidential Press Office/AP/Uncredited
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Aussenminister machte in Bezug auf die Ukraine einen Nazi-Vergleich.
  • Selenskyj zeigt sich in seiner täglichen Videobotschaft empört über die Aussagen.

In einer Umkehrung von Tätern und Opfern habe Russlands oberster Diplomat das jüdische Volk für die Verbrechen der Nazis verantwortlich gemacht, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft am Montag in Kiew. Aus Moskau gebe es keinen Widerspruch dagegen.

«Solch ein antisemitischer Angriff ihres Ministers bedeutet, dass die russische Führung alle Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg vergessen hat oder sie vielleicht nie gelernt hat», sagte Selenskyj. Der 44-Jährige ist jüdischer Herkunft. Wenn Russland Ukrainer in Filtrationslagern quäle oder zur Zwangsarbeit verschleppe, verwerfe es alle Errungenschaften als Sieger über den Nationalsozialmus, sagte er.

Lawrow hatte am Sonntag im italienischen Fernseher die russische Kriegspropaganda wiederholt, in der Ukraine seien Nazis am Werk. Er verstieg sich zu der Behauptung, dass auch Adolf Hitler jüdisches Blut gehabt habe. Überhaupt seien viele Antisemiten selbst Juden. Lawrows Äusserung stiess in Israel und vielen Ländern auf Empörung.

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