Immer wieder fordert die Ukraine die Freigabe westlicher Waffen für Angriffe auf russisches Staatsgebiet. Nun erklärt Präsident Selenskyj in Kiew US-Aussenminister Blinken die Gründe.
US-Aussenminister Antony Blinken versichert in Kiew einmal mehr, dass Washington sich dem Sieg der Ukraine im russischen Angriffskrieg verpflichtet sehe.
US-Aussenminister Antony Blinken versichert in Kiew einmal mehr, dass Washington sich dem Sieg der Ukraine im russischen Angriffskrieg verpflichtet sehe. - Leon Neal/Pool Getty Images Europe/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken in Kiew erneut für die Freigabe westlicher Waffen mit grosser Reichweite geworben. «Es ist wichtig, dass die ukrainischen Argumente gehört werden», teilte Selenskyj nach Gesprächen mit Blinken und dem britischen Aussenminister David Lammy mit. Die Ukraine fordert seit Monaten, dass die westlichen Verbündeten die bisher geltenden Einschränkungen für die reichweitenstarken Waffen aufheben. Kiew will dann mit den Raketen militärische Ziele im russischen Hinterland zerstören.

Wird Russland zu zweitem Friedensgipfel eingeladen?

Selenskyj bat einmal mehr auch um Unterstützung für die Truppen an der Front und für die Strategie der Ukraine insgesamt, einen gerechten Frieden zu erreichen. Bei den Gesprächen sei es zudem um einen zweiten Friedensgipfel gegangen und um die nötigen Schritte, um das Treffen effektiv zu machen. Bei einem ersten Gipfel in der Schweiz im Juni war Russlands Teilnahme nicht erwünscht. Für die Neuauflage ist im Gespräch, dass Russland eingeladen werden könnte.

Die Führung in Moskau hatte stets betont, dass ein Frieden nicht ohne Beteiligung Russlands ausgehandelt werden könne. Zugleich unterstrich Moskau, sich weder von der Ukraine noch vom Westen die Bedingungen dafür diktieren zu lassen. Russland hatte zuletzt besonders im ostukrainischen Gebiet Donezk mehrere Ortschaften eingenommen. Beobachter gehen deshalb davon aus, dass Moskau kein echtes Interesse an Verhandlungen hat.

Blinken und Lammy hatten zuvor in Kiew bei einer Pressekonferenz weitere Hilfen für die Ukraine angekündigt. Die Frage eines Einsatzes westlicher Waffen mit grosser Reichweite gegen Ziele in Russland blieb aber offen.

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