Nach den schweren Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur klagt Selenskyj über fehlenden Willen der Partner. So sei ein Schutz gegen Drohnen nicht möglich.
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Selenskyj beim Treffen mit Macron und Scholz in Paris. (Archivbild) - Keystone

Nach den schweren russischen Luftangriffen auf Energieanlagen in der ganzen Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt, dass ausländische Partner zu wenig Flugabwehrwaffen liefern. Ein echter und vollständiger Schutz gegen russische Raketen und Drohnen sei nur «bei einem ausreichenden Willen unserer Partner möglich». Dies sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Freitagabend.

«Der russische Terror ist nur deshalb möglich, weil wir nicht über genügend moderne Luftabwehrsysteme verfügen, das heisst, um ehrlich zu sein, es fehlt der politische Wille, sie bereitzustellen», sagte er. Dabei wüssten alle anderen Staaten, was notwendig sei.

Grösstes Wasserkraftwerk der Ukraine schwer beschädigt

In allen getroffenen Regionen liefen die Arbeiten, um die gestörte Energieversorgung wiederherzustellen, berichtete Selenskyj. «Am schwierigsten ist die Lage in Charkiw.» Er nannte auch die Städte Dnipro, Iwano-Frankiwsk, Chmelnyzkyj, Winnyzja, Poltawa und Odessa.

Der russische Angriff in der Nacht zu Freitag mit einer Kombination aus Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen war einer der schwersten in zwei Jahren Krieg gewesen. Das grösste Wasserkraftwerk der Ukraine am Dnipro bei Saporischschja wurde stark beschädigt. In der ostukrainischen Grossstadt Charkiw fiel der Strom komplett aus.

Die Flugabwehr der Ukraine ist schon durch leistungsstarke Systeme wie Patriot oder Iris-T verstärkt worden. Doch die Zahl der Waffen reicht nicht aus, um alle Regionen der Ukraine wirksam zu schützen.

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