Momentan werden einige Rettungsschiffe für Flüchtlinge blockiert. Drei Seenotrettungs-Gruppen fordern nun deren erneute Einsetzung im Mittelmeer.
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Seenotretter von SOS Méditerranée halten vor Libyen Rettungswesten für in Seenot geratene Flüchtlinge bereit. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Seenotrettungs-Gruppen wollen die Blockade der Rettungsschiffe aufheben.
  • Sie appellieren an Rom, die Schiffe zurück in den Einsatz zu schicken.
  • Es handelt sich um die Organisationen Sea-Eye, Sea-Watch und die Gruppe SOS Méditeranée.

Drei private Seenotrettungsgruppen haben an Italien appelliert, blockierte Rettungsschiffe freizugeben.

Die Zahlen der Bootsmigranten im Mittelmeer ist stark gestiegen. Aus diesem Grund müssten die auf Sizilien gestoppten Schiffe «Ocean Viking» und «Sea-Watch 3» wieder auslaufen dürfen. Dies forderten die deutschen Organisationen Sea-Eye und Sea-Watch sowie die internationale Gruppe SOS Méditerranée am Dienstag.

SOS Méditerranée
Rettungsschiff «Aquarius» von SOS Méditerranée und Ärzte und Grenzen. - AFP/Archiv

Die Schiffe würden «mit fadenscheinigen Begründungen am Auslaufen gehindert. Um das Anlanden von Geretteten in Europa mit allen Mitteln zu verhindern.» Das hiess es in dem in Berlin veröffentlichten Schreiben.

«Versagen der EU»

Die drei Gruppen kritisierten ein «Versagen der EU» und stellten Forderungen an die Regierung in Berlin. Sie forderten, «die Ratspräsidentschaft für die Einführung eines solidarischen europäischen Verteilmechanismus» zu nutzen.

ocean viking
Das Rettungsschiff «Ocean Viking». - AFP/Archiv

Italien hatte das Rettungsschiff «Ocean Viking» von SOS Méditerranée nach einer Inspektion am 22. Juli im Hafen von Porto Empedocle festgesetzt. Die «Sea-Watch 3» war rund zwei Wochen früher gestoppt worden.

In beiden Fällen machten italienischen Prüfer Sicherheitsmängel und Verstösse etwa bei Schiffszertifikaten geltend.

Fehlende Freigabe

Die «Alan Kurdi» von Sea-Eye sei in Spanien zur Wartung. Doch auch ihr fehle die Freigabe für das Auslaufen in die Rettungszonen zwischen Italien und Nordafrika. Das sagte eine Sprecherin von Sea-Watch.

Alan Kurdi
Migranten und Besatzungsmitglieder stehen an Deck des deutschen Rettungsschiffs «Alan Kurdi». - dpa

An der «Sea-Watch 3» seien alle behebbaren Unregelmässigkeiten abgestellt, erläuterte Marie Naas. Die deutschen Behörden als «Flaggenstaat» sähen die verbleibenden Kritikpunkte nicht als Probleme an.

Zahl der Mittelmeer-Migranten gestiegen

«Trotzdem wissen wir nicht, ob wir in nächster Zeit überhaupt wieder auslaufen können.» Aktuell würden bei dem von der evangelischen Kirche initiierten Rettungsschiff «Sea-Watch 4» die letzten Vorbereitungen abgeschlossen. Wann es starte, sei noch nicht sicher.

Die Zahl der Mittelmeermigranten, die in Italien an Land gehen, ist in diesem Jahr stark gestiegen. Die meisten von ihnen kommen allerdings nicht an Bord der Rettungsschiffe ins Land, sondern mit eigenen Booten.

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