Sechs Jahre Haft für deutsche Rechtsterroristin
Weil sie Politiker bedroht und einen Brandanschlag vorbereitet hat, muss eine Rechtsterroristin in Deutschland für sechs Jahre in Haft.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Münchner Oberlandesgericht sah es am Freitag als erwiesen an, dass die 55-jährige Heilpraktikerin aus Franken in den Jahren 2019 und 2020 aus rechtsextremer Gesinnung Grusskarten mit Drohungen an einen Bürgermeister und einen Landrat verschickt hatte.
Zudem hatte sie sich mit Waffen und Materialien zum Bau einer Bombe eingedeckt.
Die Heilpraktikerin sei «fest entschlossen» gewesen, einen Brandsatz herzustellen und zu zünden, sagte der Vorsitzende Richter Michael Höhne in der Urteilsbegründung. Damit habe sie einen Amtsträger oder einen Anhänger des muslimischen Glaubens treffen wollen. Dafür habe sie unter anderem Flaschen mit Benzin in ihrem Auto gelagert.
Das Handeln der Angeklagten sei einer «nationalsozialistischen Gesinnung» entsprungen, an der sie keinen Zweifel gelassen habe. Die 55-Jährige hatte auch Kontakt zu den verurteilten NSU-Helfern Ralf Wohlleben und André E. gehalten. Der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) wird für eine Mordserie an türkisch-und griechischstämmigen Einwanderern in Deutschland verantwortlich gemacht.