Schwedischer Karikaturist Lars Vilks bei Verkehrsunfall gestorben

Auch die beiden Polizeibeamten, die zum Schutz des 75-jährigen Künstlers abgestellt waren, starben bei dem Unfall am Sonntag, wie die schwedische Polizei der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Von einem kriminellen Hintergrund gingen die Behörden zunächst nicht aus.

Der Fall werde «wie jeder andere Verkehrsunfall untersucht», sagte ein Polizeisprecher. Es gebe keine Hinweise auf einen Angriff. Der Unfall ereignete sich demnach am Nachmittag auf der Autobahn E4 in der Nähe der Stadt Markaryd im Süden des Landes, als der Pkw mit Vilks und den Polizisten mit einem in der Gegenrichtung fahrenden Lkw zusammenstiess.

Nach Angaben der Tageszeitung «Expressen» durchbrach das Fahrzeug mit Vilks aus noch ungeklärter Ursache eine Leitplanke, bevor es mit dem Lastwagen zusammenstiess. Der Lkw-Fahrer wurde der Polizei zufolge ins Krankenhaus eingeliefert.

«Dass die Person, die wir schützen wollten, und zwei Kollegen bei dieser Tragödie ums Leben kamen, ist unfassbar und sehr traurig», sagte Carina Persson, Leiterin der Polizei für die Region.

Vilks stand seit 2007 unter Polizeischutz, nachdem er den muslimischen Propheten Mohammed als Hund gemalt hatte. Das islamistische Terrornetzwerk Al-Kaida setzte daraufhin ein Kopfgeld von 100.000 Dollar auf ihn aus.

Am 14. Februar 2015 war der Karikaturist in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen Ziel eines Anschlags bei einer Veranstaltung zur Meinungsfreiheit. Der 22-jährige dänische Attentäter mit palästinensischen Wurzeln verfehlte Vilks, erschoss jedoch den dänischen Filmemacher Finn Nörgaard und verletzte drei Polizisten. Später tötete der vorbestrafte Täter vor einer Synagoge einen jüdischen Wachmann und verletzte zwei weitere Polizisten, bevor ihn die Polizei vor seiner Wohnung erschoss.