Schwächephase der Konjunktur in Deutschland
Viele Konjunkturforscher glaubten zunächst nur an eine kurze Schwächephase der Konjunktur. Allmählich ändert sich das Bild.

Das Wichtigste in Kürze
- Zunächst wurde die Konjunkturschwäche in Deutschland nur übergangsweise erwartet.
- Nun wird klar: Sie könnte noch länger anhalten.
Die zunehmende Exportschwäche vieler deutscher Unternehmen wächst sich nach Einschätzung von Konjunkturexperten immer mehr zu einer länger andauernden Wirtschaftsflaute aus.
Inzwischen könne man nicht mehr nur von einer «Konjunkturdelle» reden. Die deutsche Wirtschaft durchlebe derzeit eine «anhaltende Schwächephase». Das betonten Volkswirte deutscher Grossbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es sei inzwischen zweifelhaft, ob die Wirtschaft bis zum Jahresende wieder an Fahrt gewinne.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) geht davon aus, dass die erwartete Konjunktureintrübung für den deutschen Arbeitsmarkt weitgehend folgenlos bleiben werde.
Konjunktur unklar wann es bergauf geht
Die Erwerbslosigkeit könnte saisonbereinigt in den kommenden Monaten zwar leicht steigen. Parallel dazu werde aber vor allem in konjunkturunabhängigen Dienstleistungsberufen die Zahl der Arbeitsplätze weiter wachsen. Das sagte BA-Vorstandschef Detlef Scheele der Deutschen Presse-Agentur.
Die Arbeitsmarktforscher der BA prognostizierten für dieses Jahr im Vergleich zu 2018 rund 680 000 mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, sagte Scheele. Vor allem in Erziehungs- und Pflegeberufen, aber auch in der Logistik oder in Metallberufen sei der Bedarf weiterhin sehr hoch. Die schwache Konjunktur könnte nach seiner Ansicht drei bis vier Quartale anhalten: «Vielleicht aber auch im vierten Quartal dieses Jahres schon wieder vorbei sein».