Abkühlung der Konjunktur: Lockerung der Geldpolitik der EZB
Die Konjunktur Abkühlung und schwache Inflation zwingen Europas Währungshüter zum Handeln. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik steht im Raum.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EZB öffnet die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik.
- Die Zinssenkung sehen die Währungshüter als eine Möglichkeit.
Die Europäische Zentralbank (EZB) öffnet angesichts düsterer Wirtschaftsaussichten und schwacher Inflation die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik.
Europas Währungshüter denken, dass die Zinsen über die erste Hälfte des Jahres 2020 auf ihrem aktuellen Niveau oder «darunter» bleiben. Dies teilte die Notenbank im Anschluss an eine Ratssitzung in Frankfurt mit.
Damit sind Zinssenkungen eine Möglichkeit. Geprüft werden sollen zudem Optionen für neue Anleihenkäufe. «Alle Instrumente sind auf dem Tisch», sagte der Ende Oktober scheidende EZB-Präsident Mario Draghi.
Konjunktur: Notwendigkeit von «signifikanten geldpolitischen Impulsen»
Angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung und der Schwäche des Welthandels seien «signifikante geldpolitische Impulse» notwendig. Dies sagte der EZB-Präsident, dessen Nachfolgerin die frühere Chefin des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde werden soll.
Erste Entscheidungen dürfte die Notenbank bei der Ratssitzung im September treffen, wenn aktuelle Konjunktur- und Inflationsprognosen für den Euroraum vorliegen.
Am Donnerstag beliessen die Währungshüter den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent. Banken erhalten somit frisches Geld bei der Notenbank zum Nulltarif. Auch an den 0,4 Prozent Strafzinsen rüttelte die Notenbank nicht. Es gilt als möglich, dass die EZB den Strafzins erhöhen könnte.