Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt bei seiner Ablehnung der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
Olaf Scholz
Olaf Scholz hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. (Archivbild) - keystone

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hält trotz aller Kritik auch aus der eigenen Koalition an seinem Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine fest. «Ich bin der Kanzler, und deshalb gilt das», sagte er am Montag in einer Fragerunde an einem beruflichen Schulzentrum im baden-württembergischen Sindelfingen. Den innenpolitischen Streit über Taurus bezeichnete er als «merkwürdige Debatte über einzelne Waffensysteme».

Zu dem abgehörten Gespräch von hochrangigen Bundeswehr-Offizieren über Taurus äusserte Scholz sich nicht. Er wurde in der Runde aber auch nicht danach gefragt. Der Kanzler bekräftigte seine Argumentation, die er in der vergangenen Woche auf einer Chefredaktionskonferenz der Deutschen Presse-Agentur erstmals geäussert und später in einem Bürgergespräch noch ergänzt hatte.

Kontrolle über Waffensystem entscheidend

«Es kann nicht sein, dass man ein Waffensystem liefert, das sehr weit reicht, und dann nicht darüber nachdenkt, wie die Kontrolle über das Waffensystem stattfinden kann. Und wenn man die Kontrolle haben will und es nur geht, wenn deutsche Soldaten beteiligt sind, ist das völlig ausgeschlossen.» Er fügte hinzu: «Diese Aussage habe ich sehr klargemacht. Ich bin der Kanzler, und deshalb gilt das.»

Taurus hat eine Reichweite von 500 Kilometern und kann damit von der Ukraine aus auch Ziele in Moskau treffen. Das Nein des Kanzlers zu Taurus war auch in seiner eigenen Koalition kritisiert worden. Die Koalitionspartner von Scholz' SPD – FDP und Grüne – sind für eine Lieferung von Taurus, die Christdemokraten in der Opposition auch.

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