Der Eisberg aus dem Larsen-C-Schelfeis befreit sich allmählich aus dem Meereis. Ein starker Föhnwind treibt ihn in wärmere Gewässer.
Eisberg A68
Screenshot aus der Webseite der ESA. Satellitenaufnahme des Eisbergs A68 vom 11.08.2017. - ESA: https://www.esa.int/spaceinimages/Images/2017/09/Giant_berg_on_the_move
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Eisberg aus der Antarktis A68 setzt sich in Bewegung.
  • Durch den Seegang wird er auseinander brechen und der Meeresspiegel wird ansteigen.

Über ein Jahr nach seinem Abbruch vom Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis setzt sich Eisberg A68 gemächlich in Bewegung. «Es geht langsam los», sagte Thomas Rackow, Klimaforscher am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven, am Donnerstag.

Auf Satellitenbildern sei zu sehen, dass sich der Gigant aus der Lücke im Schelfeis, die er durch seinen Abbruch hinterlassen hatte, endgültig herausgedreht habe. Nur die nördliche Spitze scheine noch aufzuliegen. «Es sollte nicht mehr lange dauern, bis er durch die Ozeanströmungen beschleunigt wird», sagte der Wissenschaftler. «Dann ist er nicht mehr zu stoppen.»

Der Weg des Eisriesen und seine Folgen

Ein starker Föhnwind, der Anfang September aus dem Schelfeis nach Osten wehte, habe den Eisberg endgültig in Bewegung gesetzt, teilte Adrian Luckman, Glaziologe an der Swansea University in Wales, auf seiner Internetseite mit. Auf seinem Weg in Richtung wärmere Gewässer werde der Koloss immer kleiner werden. «Vor allem an der Unterseite wird er stark schmelzen», sagte Rackow. Durch Seegang werde er auseinanderbrechen. Zurzeit stecke der Eisberg noch im Meereis fest, das dämpfe die Wellen.

Der Tafeleisberg, dem Wissenschaftler die Bezeichnung A68 gaben, hatte sich im Juli 2017 gelöst. Es ist einer der grössten Eisberge, die Forscher in den vergangenen Jahrzehnten registrierten. Damals war er 175 Kilometer lang und bis zu 50 Kilometer breit.

Ein schmelzender Eisberg in diesem Ausmass bedeutet den Anstieg des Meeresspiegels, so Dr. Hilmar Gudmundsson in einem Beitrag der European Space Agency (ESA). Die Folgen sind für Fluss- und Meeresküsten verheerend: nach dem Integriertem Küstenzentrummanagement in Deutschland (IKMZ) wird es zu dauerhaften Überflutungen kommen.

Ad
Ad